SV/BSC Mörlenbach hat die Odenwälder von der Tabellenspitze verdrängt. Spielertrainer Amir Duric orakelt: „Verlieren wir in Affolterbach, verlieren wir den Titel“.
BERGSTRAßE - Es war einmal. Mit diesen drei Worten beginnen nicht nur Märchen, sondern mitunter auch schlechte Träume. Einen solchen erlebt gerade Fußball-B-Ligist FSV Rimbach, dessen Vorsprung als Spitzenreiter auf Verfolger SV/BSC Mörlenbach von einst zehn Punkten auf null schrumpfte. Die Mörlenbacher hatten am Mittwoch vorgelegt, in einem vorgezogenen Spiel den SV Kirschhausen mit 3:0 bezwungen und dank des bessern direkten Vergleichs die punktgleichen Rimbacher von Platz eins verdrängt.
So geht die Rechnerei richtig los beim FSV nach der 2:3-Niederlage im Spitzenspiel gegen den SV/BSC. Amir Duric, Spielertrainer der Rimbacher, haderte mit dem Ergebnis beim sportlichen Gipfeltreffen. Da halfen auch die tröstenden Worte des SV/BSC-Kollegen Riza Aydogan („kein verdienter Sieg“) nichts. Duric: „Wie schon gegen Tvgg Lorsch II und den SV Fürth II schossen die Mörlenbacher auch gegen uns in der Nachspielzeit das Siegtor. Mehr Glück kann man nicht haben.“ Doch alles Hadern hilft dem Klassenprimus nicht. Duric bringt die Stimmungslage seiner Kicker auf den Punkt: „Nervös ist die Mannschaft nicht – aber sehr enttäuscht.“
Vier Punkte aus den Spielen in Affolterbach und Auerbach II brauche der FSV nach Auffassung Durics noch, um den Titel zu holen. Doch der FSV-Spielertrainer macht auch unmissverständlich klar: „Verlieren wir am Sonntag in Affolterbach, dann verlieren wir wahrscheinlich auch den Titel.“ Und mit Affolterbach wartet nicht irgendein Gegner, sondern immerhin der Dritte. Nochmals Duric: „Wollen wir Erfolg haben, muss jeder über seine Grenzen hinausgehen.“
Fürth II und Lampertheim: Zu gut für die C-Liga?
Am anderen Ende der Tabelle schöpft der SV Fürth II wieder vage Hoffnung. Möglich macht dies die drei kampflosen Punkte an diesem Sonntag gegen Türkspor sowie der 5:1-Erfolg über die TSV Auerbach II. Trainer Christian Vetter, der die zweite Garnitur der Grün-Weißen klassenunabhängig auch im nächsten Jahr coacht, sah in dem 5:1 den letzten Strohhalm, um doch noch die Klasse zu halten. Er macht seiner Mannschaft für die letzten Spiele gegen Zotzenbach (H) und Tvgg Lorsch II (A) Mut: „Wir brauchen keine Rechenspiele, sondern zwei Siege. Dann stehen wir da, wo wir hinwollen und auch hingehören.“
Noch nicht gerettet ist auch die SG Olympia/VfB Lampertheim trotz des 3:1-Überraschungserfolges über Affolterbach. Rechtzeitig in den Abstiegskampf wieder eingreifen konnten die Leistungsträger Thomas Gerner (drei Monate Pause) und Samin Sengün (sechs Wochen Pause). Beide waren nach Ansicht von Trainers Thomas Düpre die Garanten für den Erfolg über die Odenwälder. Dennoch mahnt Düpre vor den finalen Spielen gegen Auerbach II und Zotzenbach zur Besonnenheit: „Wir haben zwar ein gutes Spiel abgeliefert, aber die Abstiegsangst ist nicht aus den Köpfen.“ Drei Punkte, so Düpre, müssten definitiv reichen, um die Klasse zu halten: „Wir haben zu viel spielerische Qualität für den Abstieg. Jetzt vertraue ich auf die Mannschaft.“