VfR Fehlheim feiert die Gruppenliga-Meisterschaft und denkt schon an die Verbandsliga. Die Aufstiegsmannschaft bleibt zusammen, nur Karlo Soltic folgt seiner Freundin nach Ungarn.
Gruppenliga-Meister und Aufsteiger in die Verbandsliga: die Fußballer des VfR Fehlheim.
(Foto: Thorsten Gutschalk)
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FEHLHEIM - (lew/ü). Bereits vier Spieltage vor Saisonende steht der VfR Fehlheim als Meister der Fußball-Gruppenliga Darmstadt fest. Der Titelgewinn war das Saisonziel. Dass die Fehlheimer aber der Konkurrenz um mehr als zehn Punkte enteilen würden, damit war nicht zu rechnen.
Das holprige 0:0 beim TSV Lengfeld zum Auftakt hatte Signalwirkung. Der VfR legte einige Schippen drauf, es folgten zwölf Siege in Serie. Am fünften Spieltag übernahmen die Fehlheimer die Tabellenführung – und gaben sie nicht mehr ab.
Auch nach der zweiten Saisonniederlage (1:4 beim VfR Groß-Gerau) kam keine Hektik auf. Zu diesem Zeitpunkt fehlten Trainer Sascha Huy wichtige Spieler, sodass die Winterpause gerade zum richtigen Zeitpunkt kam. In dieser legten der VfR endgültig die Basis für die spätere Meisterschaft, die die Fehlheimer nun am vergangenen Sonntag mit dem 4:0-Sieg im Derby gegen die Sportfreunde Heppenheim perfekt machten. „Eine in jeder Hinsicht verdiente Meisterschaft“, unterstreicht Huy die Souveränität, mit der seine Kicker die Liga dominiert haben.
Als Grundlage des Erfolges sieht Huy in erster Linie die mannschaftliche Geschlossenheit und den Teamsprit, den seine Jungs leben: „Das ist eine echte Mannschaft, die zusammenhält und in der jeder für den anderen einsteht.“ Bestes Beispiel ist Lukas Fritsche, der gegen Heppenheim wegen Corona ausfiel, dem Derby vom Parkplatz aus zuschaute, um danach mit seinen Mannschaftskameraden durch einen Zaun getrennt Corona-konform den Aufstieg mitzufeiern.
Ein wichtiger Faktor auf dem Weg zur Meisterschaft war für Huy auch die Konstanz, die seine Mannschaft die komplette Saison gezeigt hat. Dabei waren für den Coach vor allem die Pflichtaufgaben entscheidend, die man erfolgreich bewältigt hat, wogegen die Verfolger gegen die vermeintlich Kleinen immer wieder Punkte verschenkt haben.
Die wichtigste Partie der Saison? Für Huy ist es das Heimspiel gegen den TSV Höchst. Da lagen seine Spieler mit 0:2 in Rückstand und bogen es noch in einen 4:2-Erfolg um. „Von dieser Sorte gab es noch einige andere enge Dinger, wie gegen Alsbach oder Riedrode. Das war wichtig und zeigt, dass die Mannschaft immer an sich geglaubt hat. Wir haben bei unseren Spielen zwar nicht immer über komplette 90 Minuten überzeugen können, es sollte aber reichen, um bisher 25-mal den Platz als Sieger zu verlassen“, hebt Sascha Huy die Siegermentalität seiner Spieler hervor.
An wichtigen Spielern nennt Huy Torjäger Max Schwerdt, der nach Startproblemen inzwischen 19 Tore erzielt hat. Von den Neuzugängen sind es vor allem Karlo Soltic und Niklas Kupka unersetzlich. Zu den positiven Überraschungen zählen der zum Innenverteidiger umfunktionierte Smajil Sadic oder Allzweckwaffe Lukas Fritsche, der in allen Mannschaftsbereichen eingesetzt wurde. Torhüter Andreas Ries war stets ein sicherer Rückhalt.
„Aber auch einen Dominik Melzer, Paul Herbel, Riccardo Presti, Evangelos Politakis, Kevin Lortz oder andere Spieler darf man nicht vergessen. Unser Plus war und ist die große Breite“, ist Huy zufrieden mit der Zusammenstellung des Kaders.
Mit diesem Personal geht der VfR nun das Unternehmen Verbandsliga an. Bis auf Karlo Soltic, der seiner Freundin, der Handballspielerin Ines Ivancok, nach Ungarn folgt, haben alle Spieler zugesagt. „Einen zweiten Karlo werden wir nicht finden“, bedauert Huy den Abgang.
Das vorrangige Ziel des VfR Fehlheim wird in der Verbandsliga der Klassenerhalt sein. „Vielleicht schaffen wir ja die ein oder andere Überraschung. Vieles hängt in der Verbandsliga, die ich für sehr ausgeglichen halte, auch von der Zahl der Absteiger aus der Hessenliga ab. Wenn wir einen guten Start erwischen, ist eventuell mehr als nur der Kampf gegen den Abstieg für uns drin“, traut der Fehlheimer Meistermacher seiner Mannschaft in der neuen Spielklasse einiges zu.