Behrenbecks Blick: Bei Eintracht Frankfurt geht es weiterhin sehr ruhig zu – und das ist auch gut so
Noch nie hat unser Kolumnist Marc Behrenbeck eine solch entspannte Krise bei Eintracht Frankfurt erlebt. Die Adlerträger verlieren und verlieren, leichte Kritik kommt zwar auf, aber eigentlich sind alle entspannt im SGE-Kosmos. Warum? Behrenbeck sucht nach Antworten.
Von Marc Behrenbeck
Niko Kovac (rechts) gibt auch während des Trainingslagers in den USA klare Anweisungen. Archivfoto: dpa
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FRANKFURT - Noch nie habe ich solch eine entspannte Krise erlebt. Die Eintracht verliert und verliert, leichte Kritik kommt zwar auf, aber eigentlich sind alle entspannt im SGE-Kosmos. Warum? Klar, man steht nach wie vor auf dem sensationellen sechsten Platz. Die verrückte Bundesliga-Saison erlaubt es Teams wie den Frankfurtern, seit Wochen nicht zu performen und dennoch kein bisschen abzurutschen, weil fast alle Konkurrenten aus dieser Tabellenregion ähnliche Probleme haben.
Dass es keine dramatische Sinnkrise gibt und man im Frankfurter Stadtwald noch lange nicht richtig unruhig wird, ist jedoch gut. Vor allem für die Mannschaft. Ich bin mir sicher, dass Druck, der alleine durch die Ergebnisse legitimiert wäre, die Kovac-Truppe nur noch mehr verunsichern würde.
Gegen den FC Bayern hat man gemerkt, wie losgelöst und durchaus stark die Mannschaft von Beginn an aufgetreten ist. Warum? Weil man nichts zu verlieren hatte, deshalb waren die Köpfe frei, die Beine locker. Gegen den HSV am Samstag sieht das eigentlich anders aus. Es ist ein klassisches Spiel, in dem man ohne Wenn und Aber punkten muss. Wenn nicht gegen den Tabellen-Sechszehnten und bei der Rückkehr von Heribert Bruchhagen, wann soll denn sonst die Krise beendet werden? Und die Situation in der Tabelle ist gefährlich wie lange nicht mehr, denn hinter der Eintracht lauern alleine vier Teams, die nur durch vier Punkte von den Adlerträgern getrennt sind.
Deshalb lastet auf der Kovac-Truppe per se ein immenser Druck für Samstag. Genau diesen gilt es aber auszublenden und alleine mit der Einstellung in das Spiel zu gehen: Man ist Sechster, man hat gegen den FC Bayern phasenweise ein richtig ordentliches Spiel gemacht und man wird morgen nominell sogar noch stärker sein, da die schmerzlich vermissten Leistungsträger wie etwa Marco Fabián zurückkehren.
Autor Marc Behrenbeck (34) ist Reporter beim TV-Sender Sky Sport News. Der Frankfurter berichtet hautnah von den Bundesliga-Fußballern der Eintracht.