Eintracht Frankfurt: Drei-Jahres-Vertrag mit neuem Hauptsponsor Indeed soll 20 Millionen Euro einbringen
Neue Trikots und neuer Hauptsponsor für die Eintacht: Bis 2020 ziert der Schriftzug des US-Konzerns Indeed, dem nach eigenen Angaben weltweit größten Jobportal im Internet, die Brust der Eintracht. Von dem neuen Hauptsponsor sollen die Adlerträger dem Vernehmen nach 6,7 Millionen pro Jahr erhalten – und damit einige Hunderttausend mehr als von Krombacher.
Von Tobias Goldbrunner
Stellv. Chefredakteur Inhalte
Präsentieren das neue Heimtrikot der Frankfurter (v. li.): Eintracht-Vorstandsmitglied Axel Hellmann, Rechtsverteidiger Timothy Chandler, U 11-Talent Harun Güler, Vanessa Klich aus dem Hessenliga-Team und Frank Hensgens, Geschäftsführer von Indeed in Deutschland. Foto: Jan Hübner
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FRANKFURT - Axel Hellmann strahlte. Das Vorstandsmitglied von Eintracht Frankfurt konnte seine Freude nicht verbergen. Wollte er auch nicht. Als der hessische Fußball-Bundesligist jenen Deal verkündete, der keine große Überraschung mehr darstellte, aber eben einen großen Stellenwert für die Eintracht hat. „Für uns ist das ein Feiertag“, hob Hellmann hervor. „Ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung von Partnerschaften.“ Bis 2020 ziert nämlich der Schriftzug des US-Konzerns Indeed, dem nach eigenen Angaben weltweit größten Jobportal im Internet, die Brust der Eintracht. Von dem neuen Hauptsponsor sollen die Adlerträger dem Vernehmen nach 6,7 Millionen pro Jahr erhalten – und damit einige Hunderttausend mehr als von Krombacher. Die Brauerei hatte der Eintracht in der vergangenen Saison „ausgeholfen“, macht nun wie geplant als Premiumsponsor weiter.
Wie geht es mit Kapitän Meier weiter?
Was Hellmann besonders betont: „Wir machen weitere große Schritte bei den Zukunftsthemen Digitalisierung und Internationalisierung.“ Schließlich will auch die Eintracht noch stärker rund um den Globus Geld verdienen. Seit Jahren geht es ins Trainingslager nach Abu Dhabi, im Juli (6. bis 19.) erstmals in die USA. „Indeed ist daher der ideale Partner für uns.“ Von der „attraktiven Plattform, die die Eintracht in der Bundesliga bietet“, wie Hellmann sagt, will wiederum Indeed profitieren. Frankfurt, so Frank Hensgens, Geschäftsführer der Deutschland-Zentrale der Jobsuchmaschine in Düsseldorf, sei eine „Finanzmetropole“, die Eintracht verfüge zudem über eine „leidenschaftliche und loyale Fangemeinde“. Was er beim Pokalfinale erlebt habe, „habe ich noch nie erlebt“. Indeed, seit 2004 auf dem Markt, betreibt Websites in 60 Ländern in 28 Sprachen. In Deutschland ist das Portal seit 2012 aktiv.
Das zusätzliche Geld kann die Eintracht gut gebrauchen. „Wir müssen mehr investieren. Und haben nun mehr Planungssicherheit“, schilderte Sportvorstand Fredi Bobic. Wie es scheint, sind weitere 2,5 Millionen Euro Ablöse schon verplant: Die Eintracht steht kurz vor der Verpflichtung des Japaners Daichi Kamada. Der 20 Jahre alte offensive Mittelfeldspieler trägt seit 2014 das Trikot von J-League-Club Sagan Tosu. Bobic wollte den Transfer weder bestätigen noch dementieren: „Der Spieler ist bekannt. Der Deal noch nicht perfekt, sonst wäre er ja schon hier.“ Kamada wäre der fünfte Japaner in der Geschichte der Eintracht.
Und, das zusätzliche Geld könnte auch in einen Ersatz für Carlos Salcedo fließen – der seinerseits eigentlich erst als Neuzugang vorgestellt wurde. Der mexikanische Innenverteidiger hat sich aber bekanntlich beim Confed-Cup in Russland eine Schultereckgelenkssprengung zugezogen, wird operiert und fällt mindestens drei Monate aus. Bobic: „Wir müssen sehen, was wir machen. Es ist noch alles ganz frisch.“ Der Ex-Profi kündigte an, dass bei vielen Personalien, zum Beispiel auch im Fall von Torwart Lukas Hradecky, spätestens kommende Woche beim Trainingsauftakt neue Entwicklungen mitgeteilt werden. „In den nächsten drei Tagen habe ich sehr viel zu tun.“ Gut möglich, dass am Mittwoch also auch schon Luka Jovic (Benfica Lissabon) als frische Verstärkung für die Flügel beim obligatorischen Laktattest seine Runden dreht.
Apropos zusätzliches Geld: Verlässt vielleicht auch Alexander Meier die Eintracht noch? Der Kapitän, der schon in der vergangenen Saison bei Trainer Niko Kovac nicht mehr allzu hoch im Kurs stand, wurde am Donnerstag ja auch von Bobic überraschend scharf in der Öffentlichkeit kritisiert. Bobic monierte, dass der 34-Jährige, der sich beim Joggen in Miami am Knöchel verletzt hat, nach einer OP ebenfalls monatelang fehlen wird, den Club nicht früh genug über die Schwere der Verletzung informiert hatte. Am Freitag wollte Bobic dem nichts hinzufügen. Verwies aber auf den Satz: „Wir werden hierzu ein Gespräch mit dem Spieler suchen.“