Eintracht Frankfurt: Kovac will gegen FC Bayern München "die Tabellenführung verteidigen"
Niko Kovac will sie verteidigen. Die Tabellenführung. Schließlich liegt seine Frankfurter Eintracht aktuell in der Auswärtsrangliste vorne. Zwei Punkte vor dem FC Bayern München. Dafür müssen die Hessen aber eine Herkulesaufgabe bewältigen: Und eben jenem Rekordmeister an diesem Samstag (15.30 Uhr) in der heimischen Arena mindestens einen Zähler abringen.
Von Tobias Goldbrunner
Stellv. Chefredakteur Inhalte
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FRANKFURT - Niko Kovac will sie verteidigen. Die Tabellenführung. Schließlich liegt seine Frankfurter Eintracht aktuell in der Auswärtsrangliste vorne. Zwei Punkte vor dem FC Bayern München. Dafür müssen die Hessen aber eine Herkulesaufgabe bewältigen: Und eben jenem Rekordmeister an diesem Samstag (15.30 Uhr) in der heimischen Arena mindestens einen Zähler abringen. „Wir haben eine Chance“, gibt sich Frankfurts Trainer Kovac selbstbewusst. „Aber natürlich nur, wenn wir einen Toptag erwischen und die Bayern mal keinen.“
Sowohl Frankfurt als auch die Bayern wollen heute rotieren
Kovac fordert dafür die Tugenden von seiner Elf, „die uns auch sonst auszeichnen. Wir arbeiten 90 Minuten, geben nie auf. Meine Spieler werden wieder brennen“. Die bisherigen Auftritte der Eintracht haben auch das Starensemble von der Isar, das mit einem Sieg die Herbstmeisterschaft perfekt machen könnte, aufhorchen lassen. „Mir gefällt, wie Niko Kovac agiert. Die Frankfurter sind laufstark, aggressiv und bissig“, lobt Bayern-Coach Jupp Heynckes, der im Gegensatz zum 3:1 gegen Paris St. Germain in der Champions League wieder Thomas Müller, Arturo Vidal, Javier Martinez und Jerome Boateng in die Startformation beordern will.
Auch Kovac kündigt eine Rotation an, schließlich steht schon am Dienstag das wichtige Auswärtsspiel beim Hamburger SV an. Eine Veränderung muss der 46-Jährige definitiv vornehmen: Makoto Hasebe fällt aufgrund eines grippalen Infekts aus. Gut möglich, dass Gelson Fernandes oder Marc Stendera den Japaner im defensiven Mittelfeld vertritt. Gerade auf seine Abwehr, die nach den Bayern zweitbeste der Liga, setzt Kovac gegen Robert Lewandowski und Co., schließlich gibt sich der Kroate keinen Illusionen hin. „Wir müssen gar keine Auswärtstaktik wählen, wir werden zwangsläufig in diese gedrängt“, so Kovac, der selbst von 2001 bis 2003 für die Bayern auflief. „Die Münchner wirken unter Jupp Heynckes fitter und haben wieder mehr Spaß. Das ist wie in der Schule: Am liebsten hat man doch in dem Fach gelernt, wo man am meisten Spaß hat.“
„Für solche Headlines lasse ich mich nicht missbrauchen“: Niko Kovac zu den Spekulationen um ein Engagement als Chefcoach beim FC Bayern in der kommenden Saison. Der Kroate war bereits als Spieler von 2001 bis 2003 für den Rekordmeister aktiv. Foto: dpa
( Foto: dpa)
"Werden unsere Möglichkeiten bekommen"
Kovac ist aber auch überzeugt davon, „dass die Bayern uns Freiräume lassen werden. Wir werden unsere Möglichkeiten bekommen, die müssen wir dann hoch konzentriert nutzen. Denn wenn wir ein Mal 1:0 führen, ist es schwer gegen uns“. Erst recht mit den eigenen Fans im Rücken. Die Begegnung ist seit Wochen restlos ausverkauft.
Dass Kovac zuletzt immer wieder als ein möglicher Nachfolger von Heynckes gehandelt wurde, lässt den Kroaten kalt. „Keiner der Verantwortlichen in Dortmund, Leverkusen oder München hat jemals meinen Namen in den Mund genommen. Ich verstehe ja, dass die Medien Headlines brauchen. Aber dafür lasse ich mich nicht missbrauchen“, erklärt der 46-Jährige, der sich aber auch noch nicht mit einer Vertragsverlängerung am Main beschäftigen will. „Mit mir hat noch niemand gesprochen. Aber mein neuer Kontrakt läuft ja auch erst seit einem halben Jahr.“ Und zwar noch bis Juni 2019.
Sein voller Fokus gelte dem heutigen Duell. Und die Eintracht weiß, wie man gegen die Bayern einen Punkt holt: Die jüngsten beiden Heimspiele gegen den Rekordmeister endeten 2:2 und 0:0. Der letzte Sieg gegen die Münchner datiert vom 20. März 2010 (2:1). Auf einen solchen wartet Kevin-Prince Boateng noch gegen seinen Bruder Jerome. Drei Mal standen sie sich in der Liga bereits gegenüber. Kovac gewann gegen die Bayern als Spieler übrigens zwei Mal – in zwölf Bundesliga-Begegnungen. Beide Male mit Leverkusen.