Eintracht Frankfurt verliert unglücklich gegen den FC Bayern München mit 0:1
Trotz einer bärenstarken Leistung musste sich Eintracht Frankfurt dem FC Bayern München geschlagen geben: Die hessischen Bundesliga-Fußballer unterlagen dem Rekordmeister vor ausverkaufter Kulisse in der heimischen Arena mit 0:1.
Von Tobias Goldbrunner
Stellv. Chefredakteur Inhalte
Eintracht-Stürmer Sebastien Haller im Zweifkampf mit Javi Martinez vom FC Bayern München. Foto: dpa
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FRANKFURT - Trotz einer bärenstarken Leistung musste sich Eintracht Frankfurt dem FC Bayern München geschlagen geben: Die hessischen Bundesliga-Fußballer unterlagen dem Rekordmeister vor ausverkaufter Kulisse in der heimischen Arena mit 0:1 (0:1). Arturo Vidal (20.) traf für die Gäste. Die Hessen waren vor allem in der zweiten Halbzeit die aktivere Mannschaft, belohnten sich in der spannenden und teils regelrecht hektischen Partie jedoch nicht. Ein Punkt gegen den Spitzenreiter wäre allemal verdient gewesen.
"Ich bin sehr stolz und zufrieden", meinte Frankfurts Routinier Kevin-Prince Boateng. "Wir haben über 90 Minuten fast ein perfektes Spiel geboten. Natürlich macht mich die Niederlage traurig, aber ich fühle mich heute als Gewinner." Eintracht-Trainer Niko Kovac meinte: "Meine Mannschaft hat gegen eine Weltklasse-Mannschaft, den Deutschen Meister und Champions-League-Teilnehmer eine sehr gute Leistung gezeigt. Wir haben alles gegeben und hätten mehr verdient gehabt. Der Unterschied ist: Die Bayern haben keine einzige Chance - und machen daraus das Tor. Wir schauen positiv nach vorne, wir haben mitgehalten. Ich hoffe, dass wir in der Zukunft das Quäntchen Glück haben und solche Spiele gewinnen."
David Abraham bleibt bis 2021 ein Adlerträger
Vor dem Spiel gab es für die Eintracht-Fans eine gute Nachricht: David Abraham hat seinen eigentlich bis Juni 2019 laufenden Vertrag vorzeitig bis 2021 verlängert. Die Bayern-Anhänger erhielten wiederum eine schlechte: Torhüter Sven Ulreich klagte beim Aufwärmen über Adduktorenprobleme, musste passen. Daher übernahm die etatmäßige Nummer drei Tom Starke, der zuletzt am 34. Spieltag der vergangenen Saison den FCB-Kasten gehütet hatte. Ein Ersatzkeeper saß damit nicht mehr auf der Bank.
Die Eintracht, bei der Gelson Fernandes und Aymen Barkok für Makoto Hasebe (Grippe) und Mijat Gacinovic begannen, legte mutig los, drang in den ersten zehn Minuten gleich drei Mal in den Münchner Strafraum ein. Und hatte dabei eine ausgezeichnete Gelegenheit: Vidal hatte nach einem Stockfehler Barkok per Foul gestoppt, Ante Rebic trat den Freistoß aus 18 Metern und Starke parierte stark. Die Bayern, die im Vergleich zum 3:1 gegen Paris St. Germain in der Champions League mit sechs Neuen (Vidal, Starke, Thomas Müller, Jerome Boateng, Rafinha und Javier Martinez) anfingen, hatten Probleme mit dem aggressiven Auftreten der Hessen, tauchten in der 20. Minute das erste Mal ernsthaft vor dem SGE-Gehäuse auf. Und schlugen gleich zu. Der erste Fernschuss von Vidal wurde zur Ecke abgefälscht, kurz darauf konnte Joshua Kimmich ungestört flanken, genauso alleingelassen nickte Vidal per Kopf ein.
Die Frankfurter mischten weiter selbstbewusst mit, vor allem Rebic sorgte mit seinen schnellen Antritten über den linken Flügel immer wieder für Gefahr. Doch stets war Starke zur Stelle. Der 36-Jährige hielt auch gegen Jetro Willems glänzend (40.), Marius Wolf wiederum schoss eine von Barkok stark herausgespielte Hereingabe weit drüber (30.).
Rote Karte für Marius Wolf nach Videobeweis zurückgenommen
Nach der Pause gab die Eintracht weiter Gas, drängte auf den Ausgleich. Die Bayern hatten derweil Glück, dass der bereits verwarnte Vidal nach einem Foul an Wolf in der 53. Minute nicht Gelb-Rot sah. FCB-Trainer Jupp Heynckes reagierte umgehend, nahm den Chilenen zwei Minuten später raus und brachte Corentin Tolisso. Die Frankfurter erhöhten sogar noch einmal das Tempo, schnürten die Münchner phasenweise richtig hinten ein. Eintracht-Coach Niko Kovac wechselte offensiv, schickte Luka Jovic für Fernandes auf den Rasen (71.).
In der 73. Minute zückte dann plötzlich Schiedsrichter Harm Osmers Rot, stellte Wolf vom Platz. Was war passiert? Wolf hatte gegen James Rodrigues zur Grätsche angesetzt, mit den Füßen dabei leicht nachgetreten. Ein klarer Platzverweis? Nein. Osmers schaute sich die Szene auf dem Monitor noch mal an, korrigierte seine Entscheidung, holte Wolf zurück und zeigte nur Gelb. Die Eintracht probierte es weiter - jedoch ohne Erfolg. Schon am Dienstag geht es weiter: Die Hessen treten beim Hamburger SV an. "Wir nehmen viel Selbstvertrauen mit und wollen dort unsere Auswärtsserie fortsetzen", blickte Barkok nach vorne.