Aufgrund des neuen Fortuna-Trainers ist das nächste Eintracht-Spiel in Düsseldorf schwer einzuschätzen. Trainer Hütter setzt auf eine stabile Defensive - und ein eingespieltes Team.
Von Peppi Schmitt
Eintracht Frankfurts Trainer Adi Hütter.
(Foto: dpa)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
FRANKFURT - Am Samstagabend werden Woche für Woche die Lottozahlen gezogen. Für die Frankfurter Eintracht beginnt das Glücksspiel diesmal schon am Samstagnachmittag (15.30 Uhr). Trainer Adi Hütter bezeichnet die Einstellung seiner Mannschaft auf den Gegner Fortuna Düsseldorf als „Lotteriespiel“. Grund: Die Düsseldorfer haben am Dienstag ihren Trainer Friedhelm Funkel rausgeworfen und starten gegen die Eintracht mit dem neuen Coach Uwe Rösler. „Wir haben uns natürlich Gedanken gemacht und haben uns auch Malmö angeschaut“, sagt Hütter.
Malmö? Der schwedische Spitzenklub war die letzte Adresse des Neu-Düsseldorfers Rösler gewesen. Viele Aufschlüsse können bei solchen Beobachtungen natürlich nicht gewonnen werden, aber die Eintracht will nichts dem Zufall überlassen. „Vielleicht spielt Fortuna mit einer anderen Grundaufstellung, vielleicht wollen sie hoch pressen und uns unter Druck setzen“, sagt Hütter ehrlich, „das weiß keiner so genau.“ Seine Mannschaft, und zuallererst das Trainerteam, müssten sich auf alle Eventualitäten vorbereiten.
So kompliziert der Trainerwechsel beim Gegner die Vorbereitung aufs Spiel auch gemacht hat, ein Gutes hat es für die Eintracht. Die Sinne sind geschärft, niemand wird auf die Idee kommen, den Tabellenletzten zu unterschätzen. Was sich bei der Eintracht sowieso verbietet. Schließlich haben die Frankfurter beim damaligen Letzten in Paderborn verloren und gleich gegen drei Gegner mit neuen Trainern, Köln (Markus Gisdol), Mainz (Achim Beierlorzer) und Hertha (Jürgen Klinsmann) nicht gewonnen. Jetzt sagt Hütter: „Die Düsseldorfer haben zuletzt in Leverkusen über eine lange Zeit gezeigt, dass sie nicht so schlecht sind, wie sie dastehen. Es ist eine gute, ordentliche Mannschaft, es wird sehr, sehr schwer für uns.“
Bank: Rönnow, Da Costa, Hasebe, Durm, Kohr, Ilsanker, De Guzman, Kamada, Silva
An der Eintracht-Taktik dürfte sich wenig ändern
Der Blick auf die Tabellen weist die Eintracht als Favoriten aus, doch der Frankfurter Trainer will sich und die Mannschaft nicht zu Übermut verleiten lassen. Auch in Düsseldorf wird die Eintracht, die von mehr als 5000 Fans begleitet wird, eher einer defensiveren Grundordnung vertrauen. Das habe sich in der angespannten Situation zuletzt bei den Siegen gegen Hoffenheim und Leipzig bewährt. Die Stabilität in der Abwehr soll unbedingt gewahrt werden, zu angriffslustig und mutig will Hütter sein Team nicht antreten lassen. „Mut bedeutet ja nicht, dass man gewinnt“, sagt er, „wir hätten ja auch gegen Leipzig mutig nach vorne spielen und am Ende 0:4 verlieren können.“ Das deutet daraufhin, dass sich an der Taktik der Eintracht wenig bis gar nichts ändern wird, egal wie die Fortuna nun auch auftritt.
Die eine oder andere personelle Änderung ist freilich in Anbetracht der „englischen Woche“ mit drei Spielen in sieben Tagen nicht ausgeschlossen. „Wir werden sicher die nächsten drei Spiele nicht dreimal mit der gleichen Mannschaft beginnen“, sagt Hütter Selbstverständliches. Ein Wechsel aber ist schon sicher: Wegen anhaltender Magenprobleme konnte Bas Dost die Reise nach Düsseldorf nicht mitmachen. Für ihn wird Goncalo Paciencia spielen. Mit im Kader war schon Neuzugang Stefan Ilsanker. Er ist allerdings zunächst ein Mann für die Bank. Hütter grundsätzlich: „Ich möchte die momentan stärkste Mannschaft aufs Feld schicken."