Torflut in zweiter Halbzeit: Eintracht Frankfurt besiegt Köln souverän
So viele Tore hat Eintracht Frankfurt noch nie unter Niko Kovac in der Bundesliga erzielt: Die hessischen Bundesliga-Fußballer schlugen Schlusslicht 1. FC Köln am Samstag hochverdient mit 4:2 (1:0). Die Eintracht kommt nun auch zuhause in einen Lauf, darf weiter intensiv von Europa träumen.
Von Tobias Goldbrunner
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Kölns Jhon Cordoba (l.) im Zweikampf mit Frankfurts Torschütze Simon Falette. Foto: dpa
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FRANKFURT - So viele Tore hat Eintracht Frankfurt noch nie unter Niko Kovac in der Bundesliga erzielt: Die hessischen Bundesliga-Fußballer schlugen Schlusslicht 1. FC Köln am Samstag hochverdient mit 4:2 (1:0). Die Eintracht kommt nun auch zuhause in einen Lauf, darf weiter intensiv von Europa träumen. Ante Rebic (15.), Marco Russ (59.), Simon Falette (65.) und Marius Wolf (67.) trafen für die Gastgeber, die zum dritten Mal in Folge in einem Pflichtspiel daheim als Gewinner vom Platz gingen. Seit fünf Heimbegegnungen sind die Frankfurter nun sogar schon unbesiegt. Für den FC war Simon Terodde (57./Foulelfmeter/74.) erfolgreich. Das nächste Mal treten die Hessen wieder daheim an: Am 19. Januar schaut RB Leipzig vorbei.
Eintracht-Trainer Kovac nahm vor 47.700 Zuschauern wie angekündigt einige Veränderungen vor, brachte im Vergleich zum 3:0 im DFB-Pokal gegen Mainz 05 drei Tage zuvor drei frische Kräfte. Falette, Luka Jovic und Timothy Chandler rotierten in die Startelf, Sébastien Haller, Carlos Salcedo und Jetro Willems mussten auf der Bank Platz nehmen. Chandler, als Linksaußen aufgeboten, setzte direkt die erste Duftmarke: Der US-Amerikaner drang in den Strafraum ein, scheiterte an FC-Keeper Timo Horn.
Eintracht Frankfurt - 1. FC Köln
Eintracht Frankfurt: Hradecky - Russ, Hasebe, Falette - K.-P. Boateng (70. G. Fernandes), Mascarell - da Costa, Chandler - M. Wolf, Rebic (80. Gacinovic) - Jovic (57. Haller).
1. FC Köln: T. Horn - Sörensen, Jorge Meré, Heintz, J. Hector - Höger, M. Lehmann (71. Koziello) - S. Özcan, Jojic (57. Zoller) - Cordoba (63. Risse) - Terodde.
Tore: 1:0 Rebic (15.), 1:1 Terodde (56./FE), 2:1 Russ (58.), 3:1 Falette (65.), 4:1 M. Wolf (66.), 4:2 Terodde (73.).
Schiedschrichter: Daniel Siebert (Berlin).
Zuschauer: 47.700.
Zu Beginn harmlose Kölner
Die Eintracht gab den Ton an, hatte deutlich mehr Ballbesitz. Und schlug in der 15. Minute nach einem sehenswerten Spielzug über die rechte Seite eiskalt zu. Jovic legte quer zu Rebic, der nur noch den Fuß hinhalten musste.
Nur drei Minuten später hätte schon das 2:0 fallen können, doch Chandler traf nur den Pfosten. Und die Gäste? Die Offensivausbeute nach 30 Minuten: Zwei hohe Bälle in den Strafraum, die SGE-Torwart Lukas Hradecky mühelos abfing. Gegen Ende der ersten Halbzeit nahmen die Hausherren etwas das Tempo raus, Köln kam nun öfter in Tornähe. Die beste Chance hatten die Rheinländer dann in der Nachspielzeit: Frederik Sörensen zog im Gewühl aus kurzer Distanz ab, Hradecky reagierte mit einer Glanzparade.
Die zweite Halbzeit nahm erst nach zehn Minuten Fahrt auf - dann aber so richtig. Erst die 56. Minute: Makoto Hasebe foulte Terodde am Strafraum. Schiedsrichter Daniel Siebert entschied zunächst auf Freistoß, nach Betrachten der Videobilder zeigte er auf den Punkt. Terodde versenkte. Die Eintracht reagierte quasi im Gegenzug. Nach einem Wolf-Freistoß war Russ mit dem Kopf zur Stelle. Das 2:1. Sechs Minuten später durfte auch der zweite Innenverteidiger jubeln: Erneut brachte Wolf einen Freistoß herein, Jonas Hector fälschte ab, Horn hielt zunächst, ehe Falette den Abstauber in die Maschen hämmerte. Und noch mal nur zwei Minuten danach besorgte Wolf das 4:1: Der 22-Jährige zielte im Sechszehner perfekt ins lange Eck.
War das Spiel gelaufen? Kovac wechselte zur Sicherheit Kevin-Prince Boateng aus, der Sechser hat schließlich schon vier Gelbe Karten auf dem Konto. In der 74. Minute zappelte der Ball plötzlich im Frankfurter Netz. Terodde köpfte, Hradecky patzte. Das 2:4 aus Kölner Sicht. War da noch was möglich für die Gäste? Nein. Die Eintracht brachte den Dreier nach Hause.