Werder Bremen gastiert mit neuem Trainer bei Eintracht Frankfurt - Kovac: „Nicht mit dem Kopf durch die Wand“
Niko Kovac hat diese Situation noch genau vor Augen. Dementsprechend warnt er jetzt davor. „Ich erinnere mich noch daran, als ich im März 2016 nach Frankfurt kam“, sagt der Eintracht-Chefcoach. „Jeder ist motiviert, jeder will seine Chance nutzen“, so der Kroate. An diesem Freitag (20.30 Uhr) ist es der SV Werder Bremen, der bekanntlich mit einem neuen Trainer an den Main kommt.
Von Tobias Goldbrunner
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Hat trotz der Genesung von Gelson Fernandes weiter das Sagen im defensiven Mittelfeld der Eintracht: Frankfurts Kevin-Prince Boateng (rechts, hier im Duell mit dem Mainzer Yoshinori Muto) Foto: dpa
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FRANKFURT - Niko Kovac hat diese Situation noch genau vor Augen. Dementsprechend warnt er jetzt davor. „Ich erinnere mich noch daran, als ich im März 2016 nach Frankfurt kam“, sagt der Eintracht-Chefcoach. „Jeder ist motiviert, jeder will seine Chance nutzen“, so der Kroate. An diesem Freitag (20.30 Uhr) ist es der SV Werder Bremen, der bekanntlich mit einem neuen Trainer an den Main kommt. Florian Kohfeldt hat den Posten des am Montag entlassenen Alexander Nouri als Interimslösung übernommen. Der 35-Jährige geht die erste Aufgabe sehr selbstbewusst an, strebt ein dauerhaftes Engagement an. Auch wenn gerade vor allem Bruno Labbadia als künftiger Werder-Coach gehandelt wird.
Was wird der neue Trainer ändern?
Gegen die Eintracht hat Kohfeldt definitiv das Sagen. Und Kovac weiß: „Es ist immer schwer, solche Mannschaften einzuschätzen. Man weiß nie: Was wird der neue Trainer ändern? Wie wird er spielen lassen? Welches System schwebt ihm vor?“ Kovac erwartet kompakt stehende Gäste von der Weser, die saisonübergreifend seit 13 Begegnungen nicht mehr gewonnen haben, in dieser Runde gerade mal drei Treffer erzielt haben. „Sie werden auf Konter aus sein.“ Der Frankfurter Fußball-Lehrer will sich darüber allerdings nicht zu sehr den Kopf zerbrechen. „Wir haben den Fokus in dieser Woche auf uns gelegt“, erklärt der 46-Jährige. Und seine Spieler seien „gut drauf. Die Moral und Arbeitseinstellung gefallen mir“.
Kovac fordert von seiner Elf Geduld. „Wir dürfen nicht mit dem Kopf durch die Wand“, betont der Kroate. „Es wäre gut, wenn wir den Gegner frühzeitig in die Ecke bringen, in der wir ihn haben wollen. Sprich: Früh in Führung gehen.“ Kovac mahnt: „Es wird nicht so leicht, wie sich der eine oder andere das angesichts der Tabellensituation vorstellt. Man darf nicht vergessen: Werder hat vier seiner fünf Punkte auswärts geholt. Wir haben zuhause auch nur vier gesammelt bisher.“ Auf die Unterstützung der Heimarena kann sich die Eintracht in jedem Fall verlassen: 51 000 Tickets wurden bereits verkauft, die restlichen 500 Karten sind ab 17.30 Uhr an den Gästekassen erhältlich.
Kovac wird mutmaßlich nur eine Veränderung im Vergleich zum 1:1 vor einer Woche beim FSV Mainz 05 vornehmen. Makoto Hasebe sei „voll belastbar“, so der Trainer, der Japaner, den zuletzt wieder Knieprobleme geplagt hatten, dürfte also in die Startformation zurückkehren. Kovac wird dann entweder Simon Falette oder Carlos Salcedo draußen lassen. Kevin-Prince Boateng bleibt weiterhin im defensiven Mittelfeld erste Wahl – obwohl Gelson Fernandes wieder zur Verfügung steht. „Gelson ist nach einer Woche im Mannschaftstraining noch nicht in der Verfassung, dass er die Alternative Nummer eins ist“, erklärt Kovac.
Einer seiner Stürmer dürfte besonders motiviert sein: Ante Rebic will sich für Einsätze in den beiden WM-Relegationsspielen der kroatischen Nationalmannschaft nächste Woche gegen Griechenland empfehlen. Der neue Trainer der Kroaten Valid Halihodzic hat Rebic erstmals nach fast zwei Jahren wieder in den Kader berufen. Und sich vorher darüber intensiv mit Kovac, einem seiner Vorgänger, ausgetauscht. Kovac gab Rebic den Hinweis: „Der Kollege wird einen Ante brauchen, der nicht nur nach vorne, sondern auch nach hinten arbeitet.“ Genau das verlangt Kovac auch immer wieder von Rebic. Übrigens: Kovac verlor sein Trainerdebüt bei der Eintracht damals mit 0:3 bei Borussia Mönchengladbach. Der 46-Jährige hätte nichts dagegen, wenn es für Werder ähnlich schlecht läuft.