Ein früher Rückstand hat die Glasner-Elf nicht aus der Ruhe gebracht: Eintracht Frankfurt hat nach dem Champions-League-Highlight beim FC Augsburg mit 2:1 gewonnen.
Augsburg. Hut ab, Eintracht Frankfurt. Drei Tage nach dem Champions-League-Triumph in Lissabon bestanden die Frankfurter auch die Bundesliga-Probe. Beim FC Augsburg siegte die Eintracht 2:1 (1:1), obwohl sie schon in der ersten Minute durch Demirovic in Rückstand geraten waren. Doch Sebastian Rode und Ansgar Knauff drehten die Partie. Überragender Frankfurter Spieler war Torhüter Kevin Trapp, der mit zwei, drei Klasseparaden den Sieg rettete. „Wir haben gegen eine bärenstarke Frankfurter Mannschaft verloren“, sagte Augsburgs Manager Stefan Reuter. „Eine solche Leistung nach der Anstrengung von Lissabon, das war großes Kino“, sagte Eintracht-Kapitän Rode.
Ausgerechnet auf ihren aktuell torgefährlichsten Spieler hatte die Eintracht verzichten müssen. Wegen Magen-Darm-Problemen war Daichi Kamada zuhause geblieben. Für ihn spielte von Beginn an Sebastian Rode, alle anderen Positionen in der Anfangself ließ der Trainer gegenüber dem Sieg in Lissabon unverändert. Bevor die Eintracht überhaupt richtig angekommen war, lag sie schon in Rückstand. Nach genau 35 Sekunden zappelte der Ball im Netz. Mergim Berisha steckte kurz vor dem Strafraum auf seinen Sturmkollegen Ermedin Demirovic durch, der legte den Ball mit dem ersten Kontakt an Tuta vorbei und traf aus knapp sechzehn Metern unhaltbar für Trapp ins linke untere Eck. Ein Rückstand in der ersten Minute, das wünscht sich natürlich keine Mannschaft.
Weltklasseparade von Eintracht-Keeper Trapp
Doch wie selbstbewusst die Frankfurter aktuell unterwegs sind, zeigte sich danach. Sie spielten nicht wirklich gut, aber sie fanden trotz den Rückstandes schnell ins Spiel zurück. Jesper Lindström hatte in der 9.Minute die erste Ausgleichschance. Er verzog knapp. In der 14.Minute dann das 1:1. Es war ein fein herausgespielter Treffer. Mario Götze hatte auf der rechten Seite Junior Ebimbe eingesetzt, der setzte sich durch und passte flach nach innen. Dort stand Kapitän Rode goldrichtig und schob aus sechs Metern ein. Vier Minuten darauf verfehlte Djibril Sow aus zwanzig Metern ganz knapp und in der 29.Minute parierte Augsburgs Torwart Rafa Gikiewicz nach einem Solo des starken Ebimbe.
Es war eine flotte erste halbe Stunde, ehe eine eher müde letzte Viertelstunde vor der Pause folgte. So richtig aufregend wurde es erst wieder unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff von Schiedsrichter Deniz Aytekin. In der 42. Minute konnte sich Berisha auf der rechten Seite durchsetzen. Seine flache Hereingabe nahm Demirovic, bedrängt von Tuta direkt. Mit einer Weltklasseparade verhinderte Torwart Trapp den erneuten Rückstand.
Die zweite Halbzeit ging die Eintracht dann anders an, konzentrierter, aktiver, offensiver. Ansgar Knauff war auf der linken Seite für Pellegrini gekommen. Das machte sich sofort bemerkbar. Nun baute die Eintracht über beide Außen Druck auf. Knauff scheitere mit einem Schrägschuss an Giekiwicz. In der 50.Minute ein wunderbarer Konter mit Flanke von Muani. Ebimbe aber brachte den Ball nicht über die Linie. Kurz darauf ein Freistoß von Lindström, den der Augsburger Torwart prächtig abwehrte. Der FCA war nun nur noch in der Defensive.
Bildergalerie
Und die Eintracht ging dann in Führung. Götze hatte eine Ecke nach innen gebracht, die Augsburger zu kurz abgewehrt. Knauff nahm sich ein Herz, schoss sofort mit links, der Ball sprang zweimal auf und dann ins lange Eck. Die Führung in der 64.Minute war für die Eintracht hochverdient. Vier Minuten darauf hätte Muani den Deckel draufmachen können, ja müssen. Er hatte alle überspielt mit einem unwiderstehlichen Solo, schob den Ball dann aber an den Außenpfosten.
Für die Augsburger war das das Signal für ein letztes Aufbäumen. Und sie hatten gleich eine tolle Ausgleichschance. Berisha war im Strafraum mit der Hacke an den Ball gekommen, doch Trapp rettete mit einem tollen Reflex. Nun war der Spielverlauf klar: Augsburg drängte, die Eintracht konterte. Beide Trainer hatten viele frische Spiele eingewechselt. Bei der Eintracht kamen Hrvoje Smolcic, Rafael Borré, Faride Alidou und Lucas Alario. Das sollte noch einmal Spritzigkeit ins Spiel bringen. Die Eintracht verteidigte gut und brachte den Erfolg über die Zeit.