In einer einseitigen Partie unterlag die Frankfurter Eintracht Bayern München mit 0:5. Damit haben die Hessen ihre erste Saisonniederlage einstecken müssen.
MÜNCHEN. Dass Robert Lewandowski der beste Fußballer Europas ist, scheint einigen Profis der Frankfurter Eintracht entgangenen zu sein. Jedenfalls kümmerte sich kein Frankfurter um den Top-Torjäger und so konnte der Pole die Münchner Bayern früh mit zwei Treffern 2:0 in Führung bringen. Das war der Anfang vom Ende für die Eintracht, die zum ersten Mal in dieser Saison ein Spiel verloren hat. Und das dann ziemlich deutlich. Am Ende von einseitigen 90 Minuten stand es 5:0 (2:0) für den Titelverteidiger. Lewandowski hatte auch das 3:0 erzielt und Leroy Sané erhöht und Djamal Musiala den Endstand besorgt. Die Frankfurter warten nun schon seit mehr als zwanzig Jahren auf einen Erfolg in München.
Wie zu erwarten hatte der Frankfurter Trainer auf David Abraham verzichtet. Der Kapitän plagt sich mit Schmerzen in der Kniekehle. Für den Argentinier spielte der Brasilianer Tuta. Alle anderen Positionen blieben unverändert gegenüber den letzten Wochen. Allerdings fehlte es von Beginn an der Abstimmung in der Abwehr. Als Lewandowski auf Vorlage von Kingsley Coman in der 10.Minute das 1:0 erzielte, hatte er völlig unbedrängt im Strafraum gestanden. Eigentlich unglaublich, genau wie beim 2:0 in der 26.Minute. Nach einer von Joshua Kimmich hereingebrachten Ecke konnte Lewandowski, nur leicht bedrängt von Stefan Ilsanker, einköpfen. Torwart Trapp hatte auf eine Absicherung am Pfosten versichert und war dann chancenlos.
Bayern lassen Räume, Hessen nutzen sie nicht
Genau wie die gesamte Eintracht. Obwohl die Bayern durchaus Räume für eigene Angriffe boten, kamen die Frankfurter über weite Strecken zu keiner Torchance. Der Grund lag auf der Hand: Eigentlich jeder einzelne war in Bezug auf Schnelligkeit und Handlungsschnelligkeit ihren Gegner unterlegen. Wenn sich wirklich mal eine aussichtsreiche Situation bot, fehlte es an Präzision beim Abspiel. Völlig überfordert vom Tempo des Meisters und der Bissigkeit in den Zweikämpfen war Daichi Kamada. Spiele wie diese sind für den Japaner einfach eine Nummer zu groß. Das erkannte auch Adi Hütter. Der Eintracht-Coach nahm Kamada und Steven Zuber zur zweiten Halbzeit vom Platz und brachte mit Amin Younes und Timmy Chandler zwei frische Kräfte.
Dichter wurde das Abwehrzentrum dadurch freilich auch nicht. Lewandowski hatte jedenfalls weiter alle Freiheiten. In der 60. Minute stand er wieder alleine im Strafraum. Und traf wieder. Es war das 3:0 und schon der zehnte Treffer des Münchner Torjägers in dieser Saison. Kurz darauf erlöste Bayern-Trainer Hansi Flick die Eintracht von Lewandowski, nahm den dreifachen Torschützen vom Platz. Richtig entspannend war das aber nicht für die Eintracht. Denn unter anderem war Leroy Sané aufs Feld gekommen. Und der brauchte vier Minuten um das 4:0 zu erzielen. Nun wurde es peinlich für die Eintracht. Musiala erhöhet in der letzten Sekunde noch auf 5:0.
Fast ein Eigentor der Münchner
Nah an einem Tor war die Eintracht erst in der 83. Minute. Und das war nicht einmal ihrer eigenen Spielkunst zu verdanken. Vielmehr hatte Bayern-Verteidiger Sarr den Ball an Torwart Neuer vorbeigeköpft, der aber doch noch vor der Linie klären konnte.
Von Peppi Schmitt