Gerüchte gibt es schon seit einer Weile. Es geht um die Zukunft des Eintracht-Managers Bruno Hübner. Auch Trainer Adi Hütter speilt dabei eine Rolle.
FRANKFURT. Am Tag danach hat sich Bruno Hübner demonstrativ um Gelassenheit bemüht. Die „FAZ“ hatte am Dienstag berichtet, dass die Zeit des Sportdirektors und Managers bei der Frankfurter Eintracht im Juni nächsten Jahres nach dann zehn Jahren zu Ende gehen könnte. „Es ist noch viel zu früh darüber zu reden“, sagt der 59 Jahre alte ehemalige Profi gegenüber dieser Zeitung, „ich habe mir da noch keine Gedanken gemacht und bin völlig entspannt.“ Der entscheidende Mann in der Causa „Hübner“, Sportvorstand Fredi Bobic, war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen, er befindet sich im Urlaub. Ein Vereinssprecher versicherte, „dass es noch keine Gespräche gegeben habe.“
Das trifft zu und doch haben die Berichte einen ernsthaften Hintergrund. Gerüchte um eine Ablösung von Hübner gab es schon seit einiger Zeit, nun haben sie sich verdichtet. Hübner arbeitet seit 2011 für den Klub, wurde nach dem letzten Abstieg dem damaligen Vorstandsvorsitzenden Heribert Bruchhagen zur Seite gestellt. Und hat danach seine Sache gut bis sehr gut gemacht, die vielen Erfolge der letzten Jahre sind auch mit seinem Namen verbunden.
Machtverhältnisse nach Antritt von Bobic verschoben
Mit dem Amtsantritt von Fredi Bobic als Sportvorstand im Sommer 2016 haben sich die Machtverhältnisse bei der Eintracht allerdings verschoben. Bobic ist im Grunde Alleinherrscher im sportlichen Bereich, hatte zumindest unter dem gerade aus dem Amt geschiedenen Aufsichtsratsvorsitzenden Wolfgang Steubing alle Freiheiten. Diese hat er mit aller Konsequenz genutzt und unter anderem mit „Kaderplaner“ Ben Manga und dem „Technischen Direktor“ Marco Pezzaiuoli neue Positionen geschaffen.
Zudem hat Bobic in den letzten vier Jahren durchgreifende Veränderungen in allen Bereichen durchgesetzt. Hübner wäre der letzte aus einer langen Reihe von langjährigen Mitarbeitern, die nach und nach abgelöst wurden. Nur ein paar Beispiele: Mannschaftsbetreuer Rainer Falkenhain musste gehen, Torwarttrainer Moppes Petz ebenso, am Riederwald Nachwuchschef Chef Armin Kraaz, von Ärzten, Physiotherapeuten und Fitnesstrainern, die im Dutzend ausgewechselt wurden, ganz zu schweigen. Nun könnt es also Hübner erwischen, der in den letzten Jahren durchaus auch ein Gesicht des Erfolgs war, auch wenn er nur noch aus der zweiten Reihe agieren konnte.
Hütter möchte nicht ohne Hübner
Als Nachfolger fällt immer wieder der Name von Sebastian Zelichowski. Auch er wurde von Bobic in den Klub geholt, ursprünglich als Analyst. In dieser Funktion aber ist er auf Wunsch von Cheftrainer Adi Hütter ausgeschieden und arbeitet nun nur noch in beratender Funktion. Hütter seinerseits hat ein enges Vertrauensverhältnis mit Hübner, möchte nicht auf die Zusammenarbeit mit dem Manager verzichten. Das wird ganz sicher zum Thema werden in den Verhandlungen „Fredi wird sicher irgendwann auf mich zukommen“, sagt Hübner. Am Wochenende kehrt Boss Bobic zum Spiel in München aus dem Urlaub zurück. Es besteht Gesprächsbedarf.
Von Peppi Schmitt