Nach dem 0:3-Rückstand im Hinspiel ist Frankfurts Trainer Adi Hütter zuversichtlich gestimmt, dass die Mannschaft noch die Chance hat, ins Europa-League-Viertelfinale einzuziehen.
FRANKFURT. 147 Tage nach dem Hinspiel bestreitet die Frankfurter Eintracht am Donnerstagabend (21 Uhr, live bei RTK und DAZN) das Rückspiel im Achtelfinale der Europa-League beim FC Basel. Das gab`s noch nie und wurde von der Corona-Pandemie erzwungen. Wie schon die Partie in Frankfurt wird auch im Baseler St. Jakob-Park ohne Zuschauer gespielt. „Aber jetzt haben sich die Mannschaft dran gewöhnt“, sagte Trainer Adi Hütter auf der offiziellen Pressekonferenz am Mittwochabend, „wir können jetzt besser damit umgehen.“ Das Hinspiel hätte seine Mannschaft auch wegen der äußeren Umstände „vergeigt“, nun sei Wiedergutmachung angesagt.
Sollte es nach einem 0:3-Rückstand doch noch fürs Viertelfinale reichen, wäre das das „Fußball-Wunder“ von Basel. „Wir wissen, was wir uns wünschen“, sagte Kapitän David Abraham, der einst seine Europakarriere in Basel gestartet hatte, „wir hoffen, dass wir es umbiegen können.“
Trainer Hütter sieht seine Mannschaft keinesfalls als „Favorit“, nicht für das eine Spiel und schon gar nicht für den Einzug in die nächste Runde. „Wir müssen ja erst einmal drei Tore machen“, sagt er, „der größte Vorteil für den FC Basel ist das Ergebnis.“ Nicht entgangen ist den Frankfurtern allerdings, dass der einstige Schweizer Serienmeister, der sich nun seit drei Jahren in Folge hinter Young Boys Bernd und in diesem Jahr auch noch hinter dem FC St. Gallen einreihen muss, keine wirklich gute Saison gespielt hat. Aber: Basel müsste voll im Saft stehen, hat am letzten Montag noch ein Ligaspiel bestritten (0:0 gegen Luzern). „Basel hat viele Spiele in den Beinen, das kann ein Vorteil, aber auch ein Nachteil sein“, meint Abraham, „wir müssen hochkonzentriert sein und uns auf unsere Stärken besinnen.“
Spieler sind am Mittwochmittag nach Basel geflogen
Die kurze Vorbereitung mit sechs Trainingseinheiten und nur einem Testspiel nach vier Wochen Urlaub, hält der Frankfurter Trainer nicht für problematisch. „Vier, fünf Tage früher ins Training einzusteigen hätte keinen Sinn gemacht, die Spieler haben den Urlaub dringend gebraucht“, wiederholte Hütter, „wir haben eine sehr gute Trainingswoche hinter uns und hatten ein sehr gutes Testspiel gegen Monaco.“ Die Mannschaft sei „sehr gut in Schuss.“ Der Eintracht-Coach sieht der Partie zuversichtlich entgegen. „Wir wollen letzte Chance am Schopf packen, gerade weil wir uns so sehr ärgern über das Hinspiel“, sagte er, „wir sind zu 100 Prozent gewillt, in die Endrunde zu kommen, aber wir wissen, dass es ein hartes Stück Arbeit werden wird.“
Die Frankfurter sind am Mittwochmittag vom kleinen Flughafen in Egelsbach mit einer Chartermaschine nach Basel geflogen. Mit an Bord waren neben dem Trainerteam und alle Betreuern 19 Spieler, darunter zum ersten Mal der für die EL nachgemeldete Jugendtorhüter Elias Jona Bördner. Nicht dabei ist wegen einer Gelbsperre Djibril Sow. Nicht spielberechtigt sind die Rückkehrer Aymen Barkok, Tuta , Rodrigo Zalazar und die Neuzugänge Ragnar Ache und Steven Zuber.
Derweil ist der Transfer von Lucas Torró zu CA Osasuna perfekt. Der Neunte der spanischen Primera Division hat den 26 Jahre alten Mittelfeldspieler am Mittwoch offiziell vorgestellt. Und anders als in Deutschland üblich haben die Spanier auch kein großes Geheimnis um die Konditionen des Wechsels gemacht. Nach Informationen auf der Homepage des Klubs hat die Eintracht zwei Millionen Euro Ablöse kassiert und wird bei einem Weiterverkauf Torrós mit 30 Prozent an der dann fälligen Ablösesumme beteiligt sein. Torró, vor zwei Jahren für 3,5 Millionen Euro von Real Madrid gekommen, hat einen Vertrag bis 2024 bei den Basken unterschrieben. In seinem Vertrag wurde eine Ausstiegklausel von 10 Millionen Euro verankert. Damit ist die Zeit des kopfballstarken Mittelfeldspielers bei der Eintracht nach 25 Spielen (15 Bundesliga, 7 Europa-League, 2 DFB-Pokal, 1 Supercup) und zwei Toren beendet.
Von Peppi Schmitt