Mainz 05: Schnelle Pfeile in der Offensive

aus Mainz 05

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Schmerzhafte Angelegenheit: Nach einem Foul von Stefan Ilsanker muss Gerrit Holtmann am Rücken behandelt werden. Foto: rscp/René Vigneron  Foto: rscp/René Vigneron

Gerrit Holtmann und Robin Quaison haben beim 2:2 gegen RB Leipzig Geschwindigkeit in die Offensive des Fußball-Bundesligisten FSV Mainz 05 gebracht. Lob bekamen die beiden von...

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LEIPZIG. In der Kabine kamen Gerrit Holtmann die Zweifel. Im vollen Lauf war der Spieler des Fußball-Bundesligisten FSV Mainz 05 von Leipzigs Stefan Ilsanker von den Beinen geholt worden und erst einmal liegen geblieben. Während sich Schiedsrichter Patrick Ittrich die Szene am Bildschirm ansah, kümmerten sich zunächst Daniel Brosinski und Danny Latza um ihren Mitspieler. Dann durfte die medizinische Abteilung aufs Feld. Holtmann konnte weitermachen und mit seinen Kollegen das 1:1 bejubeln. Seinem Rücken war da aber schon nicht mehr nach Jubeln zumute. „Man hat Gerrit angesehen, dass er gezweifelt hat und dass der Schmerz kurz davor war, zu gewinnen“, berichtete Leon Balogun von den Geschehnissen in der Pause. Die Mannschaft baute Holtmann auf. „Wir haben gesagt, komm Gerrit, wir brauchen dich.“

Schmerzhafte Angelegenheit: Nach einem Foul von Stefan Ilsanker muss Gerrit Holtmann am Rücken behandelt werden. Foto: rscp/René Vigneron  Foto: rscp/René Vigneron

Holtmann hielt noch ein wenig durch und hätte mit einem sehenswerten Volleyschuss sogar fast den 2:2-Ausgleich erzielt. „Danach hat sein Rücken zugemacht“, erklärte 05-Trainer Sandro Schwarz die Auswechslung in der 57. Minute. Für Leon Balogun stand die Leistung Holtmanns stellvertretend für die gesamte Mannschaft. „Jeder Einzelne ist an sein Limit gegangen. Das war geil“, sagte der Verteidiger. Auch Fabian Frei fand lobende Worte für Holtmann. „Er hat es sehr gut gemacht.“ Dabei war der 22-jährige Außenbahnspieler, der in dieser Saison eigentlich zum Außenverteidiger umgeschult wurde, auf einer ganz neuen Position in der Sturmspitze zum Einsatz gekommen. Neben Robin Quaison konnte er dort seine Schnelligkeit ausspielen. Als „die zwei Pfeile“ bezeichnete Fabian Frei das neue Mainzer Sturmduo.

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Lob für Sturm-Trio

Und die Pfeile trafen ins Schwarze. Holtmann setzte mit seinen schnellen Tiefenläufen die entscheidenden Nadelstiche, Quaison traf zum zwischenzeitlichen 1:1 in der 38. Minute. „Das war für uns der Schlüssel, dass wir vorne zwei schnelle Spieler haben wollten mit Gerrit und Robin, die in die Räume gehen. Und das haben sie beide sehr gut gemacht“, fand auch Sandro Schwarz.

Lob bekam auch der dritte Stürmer im Bunde: Emil Berggreen war in die Partie gekommen, als Holtmanns Rücken nicht mehr mitmachte. 20 Minuten gab der Däne gemeinsam mit Quaison eine Doppelspitze, dann musste der müde Schwede vom Platz.

"Sie haben mich vergessen“

Doch Berggreen kam auch alleine gut zurecht. Wie bei seinem Tor gegen Freiburg und auch wie bei der Niederlage gegen Augsburg zeigte der lange von Verletzungen geplagte 24-Jährige, dass er Bälle gut verwerten und direkt abschließen kann. Sein Tor erzielte er indes mit dem Kopf. Ein wenig sei er vom Defensiv-Verhalten der Leipziger enttäuscht gewesen, sagte Berggreen nach seinem zweiten Saisontreffer. "Sie haben mich vergessen“, schmunzelte der Stürmer. Und fügte hinzu: "Blöd für Leipzig.“ Ein bisschen blöd lief es auch für Leon Balogun, dem Berggreen bei seinem Kopfball auf den Fuß getreten war. „Er hat mich massakriert. Ich habe alle jubeln gesehen und mich nur gefragt: Was machen die da?“, lachte der Verteidiger später. Ein paar Blessuren trugen die 05-Spieler beim hart erkämpften Punktgewinn zwar davon. Die hielten sie nicht davon ab, mit einem breiten Grinsen in der Mixedzone zu stehen.

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