Neuer Eintracht-Coach will „positiver Troublemaker“ sein

aus Eintracht Frankfurt

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Der Cheftrainer des Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt: Dino Toppmöller.
© -/Eintracht Frankfurt/dpa

Dino Toppmöller spricht auf seiner ersten Pressekonferenz über sein besonderes Motto, die Verbindung zu Frankfurt und warum er den Startrekord gerne Papa Klaus überlässt.

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Frankfurt. Der Andrang im Pressekonferenzraum im Proficamp von Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt war groß. Gut gelaunt trat der neue Cheftrainer Dino Toppmöller um Punkt 11 Uhr vor die Presse. Er habe nicht lange überlegen müssen, als die Anfrage aus Frankfurt kam, verrät der neue Eintracht-Coach. „Eintracht Frankfurt als Traditionsverein, mit der Strahlkraft und der Entwicklung, meinem Bezug zum Verein und zur Stadt“, da lag ein Engagement nahe.

Eintracht-Vorstand Krösche hatte Toppmöller lange im Blick

Schließlich kennt Toppmöller auch Frankfurts Sportdirektor Timmo Hardung und Sportvorstand Markus Krösche gut aus seiner gemeinsamen Zeit in Leipzig. „Ich habe seinen Weg schon in meiner Zeit in Paderborn verfolgt, er steht für offensiven, mutigen Fußball“, sagt Sportvorstand Markus Krösche über den neuen Coach. Toppmöller sei genau der richtige Mann, um den sich veränderten Anforderungen eines Trainers bei den Adlern gerecht zu werden. „Er hat klare Prinzipien, ein gutes Gespür für die Mannschaft und einzelne Spieler.“

Bei seinem Motto für die neue Saison habe er sich inspirieren lassen von einer Fan-Choreo: „Ned viel Gebabbel, Frankfurt makes Trouble“, stand vor dem ersten Champions-League-Spiel auf dem Banner der Fans. „So wollen auch wir positive Troublemaker, unangenehme Gegner, sein“, sagt der Ex-Profi, der einst 2002/03 selbst als Spieler den Adler auf der Brust trug.

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Der 42-Jährige setzt in seiner ersten Station als Cheftrainer in der Bundesliga auf eine große taktische Flexibilität. Die Dreierkette, die in den letzten Jahren in Frankfurt praktiziert wurde, soll nicht gleich über den Haufen geworfen werden. „Ich habe aber schon den Anspruch, dass wir beide Systeme spielen können“, sagt er über eine mögliche Umstellung auf Viererkette, die Toppmöller in seiner Rolle als Cheftrainer von F91 Düdelingen in Luxemburg und bei RE Virton in Belgien bevorzugte. Ballbesitz, starkes Gegenpressing und gutes Positionsspiel seien Schlüssel in seinem Spiel. „Wir wollen mit Leidenschaft und hoher Intensität Fußball spielen“, sagt Toppmöller und setzt auf die Euphorie, die vor dem Saisonstart ungebrochen im Frankfurter Stadtwald ist.

Euphorie ist ungebremst

Die 1000 kostenlosen Tickets für das erste Training der Adler am kommenden Mittwoch waren innerhalb von Minuten vergriffen. Zusätzlich angefacht wurde die Begeisterung durch die fixen Transfers von Ellyes Skhiri und Robin Koch. „Es ist für mich wichtig, in den zentralen Positionen Spieler zu haben, die schon einiges erlebt haben“, sagt der neue Cheftrainer mit Blick auf das Duo.

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Vor seinem Start habe er sich die vergangenen Wochen intensiv vorbereitet, verrät der gebürtige Saarländer. „Der Esszimmertisch war voll mit Blättern und Laptops“, schildert er. Auch mit dem Mannschaftsrat und den verletzten Ansgar Knauff und Lucas Alario habe er bereits vorab telefoniert oder geschrieben. Und auch mit seinem Vorgänger Oliver Glasner, dessen Arbeit er sehr schätze, wolle er noch sprechen. „Ich habe gestern erst seine Nummer bekommen.“

Austausch mit Papa Klaus

Natürlich hat er sich auch bei Papa Klaus, der Anfang der 1990er Jahre Trainer der SGE war, ausgetauscht. „Er ist total froh, hat mir gleich seinen Startrekord unter die Nase gerieben“, sagt Dino Toppmöller lachend. Den könne er behalten, wenn er dafür länger auf dem Trainerstuhl der Hessen bleiben würde. Bei Papa Toppmöller war 1994 nach nicht einmal einem Jahr Schluss. Toppmöller junior will länger bleiben, nach drei Umzügen in den letzten Jahren in Frankfurt mit seiner Familie sesshaft werden.