Sieg und Unentschieden: Eintracht testet gegen Posen

aus Eintracht Frankfurt

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Frankfurts Daichi Kamada.

Das erste Testspiel hat Eintracht Frankfurt noch für sich entschieden. Im zweiten Aufeinandertreffen mit dem polnischen Meister Lech Posen holte die SGE noch ein 0:2 auf.

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Dubai. Zwei Testspiele gegen den polnischen Meister Lech Posen in unmittelbarer Folge mit zwei unterschiedlichen Mannschaften – so ist das Trainingslager der Frankfurter Eintracht in Dubai am Freitag zu Ende gegangen. Am Samstag gibt es noch eine lockere Regenerationseinheit, dann geht es mit dem Flieger wieder in die Heimat. Am nächsten Samstag wartet dann das Bundesliga-Heimspiel gegen den FC Schalke 04 auf die Frankfurter. Trainer Oliver Glasner hat in den Tests gegen den Conference-League-Teilnehmer aus Posen insgesamt 26 Spieler eingesetzt und damit die ganze Breite seines Kaders ausgeschöpft. Im ersten Spiel gewannen die Frankfurter mit ihrer vermeintlichen Stammelf mit 1:0 (0:0). Daichi Kamada erzielte den Treffer. Die zweiten 90 Minuten endeten 2:2 (1:2). Lucas Alario und Aurelio Buta egalisierten einen 0:2-Rückstand. Fazit von Trainer Glasner nach zehn Tagen Dubai und den Spielen gegen Posen: „Wir haben gesehen, dass wir nach wie vor eine tolle Truppe sind, aber auch noch viel Arbeit vor uns haben.“   Der Nachmittag in Dubai hatte mit einer Schrecksekunde begonnen. Nach neun Minuten musste der Frankfurter Trainer bereits wechseln. Der Brasilianer Tuta hatte sich ohne Gegnerberührung eine Knöchelverletzung zugezogen. Mit einem dicken Eispack um das linke Sprunggelenk schaute er noch bis zur Halbzeit dem Spiel zu, bevor er zur näheren Untersuchung in ein Krankenhaus gefahren wurde. Die erste Diagnose: Leichte Sprunggelenksverletzung ohne strukturelle Schäden. Ob und wie lange der Abwehrspieler ausfallen wird, steht noch nicht fest. Zumindest fürs Schalke-Spiel aber wird es eng. Ein langfristiger Ausfall würde die Frankfurter durchaus in Nöte bringen, denn ausgerechnet auf der rechten Seite der Dreierkette ist die Auswahl im Kader nicht wirklich üppig. Almamy Touré, der im zweiten Spiel auf dieser Position eingesetzt wurde, ist die erste Alternative.

Eintracht-Abwehr: Solide aber nicht fehlerlos

Bei beiden Begegnungen war deutlich geworden, dass es vor allem an Spritzigkeit fehlte. Zwar war das Trainingspensum in den Tagen vor den Spielen gedrosselt worden, dennoch steckten den Spielern sichtbar die Belastungen in den Knochen. Die „erste Mannschaft“, die durchaus identisch mit der Startaufstellung gegen Schalke sein könnte, spielte dennoch dominant, meistens auch überlegen. Im letzten Drittel fehlte allerdings häufig die Durchschlagskraft. Dem einzigen Treffer durch Kamada war eine wunderbare Kombination über die rechte Seite vorausgegangen. Ansgar Knauff und Mario Götze hatten den Ball nach innen gebracht, Muani hatte ihn geschickt durchgelassen und Kamada sicher verwandelt. Da war einmal das blinde Verständnis der Frankfurter Offensivspieler aufgeblitzt.

Die Abwehr spielte solide, aber nicht fehlerlos. Für Tuta war Luca Pellegrini gekommen, Junior Ebimbe war in die ungewohnte Rolle des Innenverteidigers gewechselt und Knauff von der linken Außenbahn auf die rechte. Da hatte es ein bisschen gebraucht bis wieder Sicherheit eingekehrt war. Kevin Trapp musste in der Mitte der zweiten Halbzeit zweimal kurz hintereinander den Ausgleich verhindern. „Heute war es wichtig, dass wir mal wieder 90 Minuten in den Beinen haben”, sagte Mittelfeldspieler Djibril Sow, „wir haben gewonnen, es war nicht alles perfekt, aber nach den intensiven Tagen kann man vielleicht auch mal ein Auge zudrücken.” Das sah der Trainer ganz ähnlich. Man habe den Spielern Müdigkeit angemerkt, sagte Glasner, „fußballerisch und in Bezug auf Kompaktheit und Disziplin haben wir noch einiges an Arbeit vor uns.“  

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In der zweiten Begegnung hatte die Frankfurter Defensive von Beginn deutlich gewackelt. Die Polen waren schnell durch Artur Sobiech und einen fantastischen Freistoßtreffer aus 25 Metern von Nika Kvekveskiri mit 2:0 in Führung gegangen. Die Eintracht ihrerseits hatte durch Lucas Alario, Rafael Borré und Chris Lenz drei gute Gelegenheiten vergeben. In der 39.Minute war dann doch der Anschluss gelungen. Der sehr aktive Buta hatte von rechts geflankt, Alario getroffen. Nach dem Wechsel drängten die Frankfurter auf den Ausgleich, der schließlich zwölf Minuten vor dem Ende auch gelang. Butas Schuss wurde von Olejnik ins eigene Tor abgefälscht. Der Trainer freuet sich über die „Mentalität der Mannschaft“, die nach dem Rückstand noch zu einem Remis geführt hatte.

 Für Aurelio Buta war es ein besonders guter Tag. Der portugiesische Neuzugang aus dem letzten Sommer hat ein Tor vorbereitet, eines selbst erzielt und damit nach langer Verletzungspause den Konkurrenzkampf aufgenommen. Buta   habe ein sehr gutes Spiel gemacht, „sehr präsent, sehr auffällig“, lobte Trainer Glasner, „wenn er weiter stabil bleibt, haben wir mit ihm neben Paxten einen zweiten Neuzugang.“ Auch Paxton Aaronson, „echter“ Winterneuzugang aus Philadelphia, konnte in der letzten halben Stunde in einigen Szenen sein großes Talent unter Beweis stellen.