Vier Torhüter - Mainz 05 hat ein Luxusproblem

aus Mainz 05

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Neben René Adler und Jannik Huth gehören auch Florian Müller (Zweiter von links) und Robin Zentner (Zweiter von rechts) – hier beim Training mit Patrick Manthe (links), Finn Dahmen und Torwarttrainer Stephan Kuhnert (rechts) – zum Profikader.Foto: Martin Hoffmann
© Martin Hoffmann

René Adler, Jannik Huth, Robin Zentner, Florian Müller – wenn alle fit sind, stehen dem Fußball-Bundesligisten FSV Mainz 05 vier Torhüter zur Verfügung. Das könnte einer...

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MAINZ. Länderspielpause. Für die einen bedeutet das, auf Reisen mit der Nationalmannschaft zu gehen. Wie im Fall von Leon Balogun, Jean-Philippe Gbamin oder Viktor Fischer. Für die anderen bedeutet das, auch mal ein bisschen Freizeit zu haben und ein wenig Urlaub einzuschieben. Wie im Fall von Alexandru Maxim, der das Wochenende in Lissabon verbrachte oder Giulio Donati, der nach London flog. Für einen Dritten bedeutet die Pause, dass Zeit für die Dinge ist, die sonst auch mal liegen bleiben. Im Fall von Rouven Schröder waren das die Vertragsverlängerungen mit den beiden Torhütern Robin Zentner und Florian Müller. „Die Gespräche liefen schon länger. In der Länderspielpause kann man so etwas gut abwickeln, da hat es gut reingepasst“, erklärt der Sportvorstand des Fußball-Bundesligisten FSV Mainz 05 die beiden Unterschriften vom vergangenen Mittwoch (Zentner bis 2021) und Freitag (Müller bis 2022).

Neben René Adler und Jannik Huth gehören auch Florian Müller (Zweiter von links) und Robin Zentner (Zweiter von rechts) – hier beim Training mit Patrick Manthe (links), Finn Dahmen und Torwarttrainer Stephan Kuhnert (rechts) – zum Profikader.Foto: Martin Hoffmann  Foto: Martin Hoffmann

Damit haben die 05er zwei junge Torhüter langfristig an sich gebunden, die wie Huth schon in der Jugend in Mainz spielten. Huth selbst hat noch bis 2020 Vertrag, der Kontrakt von René Adler endet im Juni 2019. Dass in der vergangenen Woche bereits der Adler-Nachfolger verlängert hat, will Schröder so nicht bestätigen. „Mit Ausblicken muss man vorsichtig sein. Wir haben vier sehr gute Torhüter und darüber sind wir sehr froh. Wie die Dinge sich entwickeln, wird man dann sehen“, sagt der Sportvorstand. Die Situation auf der Keeper-Position findet der 42-Jährige spannend. „Robin Zentner war im Sommer gefühlt die Nummer vier, jetzt ist er nach der Verletzung von René Adler die Nummer eins.“

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Der Vertrag ist das eine, abliefern ist das andere

Der 23-Jährige habe sich nach einer sehr guten Sommervorbereitung den Vertrag erarbeitet. Für alle Keeper gilt allerdings: „Der Vertrag ist das eine, abliefern das andere. Wir haben eine intensive Vierergruppe, die sich gegenseitig pusht. Der Beste soll spielen.“ Aufgrund der Adler-Verletzung kann Sandro Schwarz derzeit zwischen drei Alternativen auswählen. Ist Adler wieder fit, steht ein weiterer Kandidat auf dem Zettel. Ein Luxusproblem. Da liegt es durchaus im Bereich des Möglichen, dass einer der nachrückenden Keeper verliehen oder verkauft wird. „Alle sind ehrgeizig genug, da kann es Gespräche geben“, sagt Schröder. Heißt: Sollte sich ein Torhüter nicht mehr länger mit der Reservistenrolle zufrieden geben, ist auch ein Abgang möglich. Sowohl Huth als auch Zentner haben bereits bewiesen, dass sie Bundesliga spielen können. Beide sind 23 Jahre alt und werden sich nicht auf ewig mit der Reservistenrolle zufrieden geben. Umso spannender ist deshalb die Frage, wer sich in den eineinhalb verbleibenden Jahren bis zum Vertragsende von René Adler als neue Nummer eins empfehlen kann. Und wer in diesem Konkurrenzkampf den Absprung wagt, um in einem anderen Verein Fuß zu fassen – vorausgesetzt, die 05er wären zu einer Leihe oder einem Verkauf bereit.

Keine Rolle in diesen Planungen dürfte Jonas Lössl mehr einnehmen. Der Däne spielt – wie berichtet – eine erfolgreiche Premier-League-Saison bei Huddersfield Town. Die Engländer haben eine Kaufoption für den 28-Jährigen. „Alle Nachrichten, die wir aus Huddersfield bekommen, sind sehr positiv“, sagt auch Schröder. Der 05-Sportvorstand würde seinem verliehenen Torhüter keine Steine in den Weg legen: „In der jetzigen Konstellation wird ihn Huddersfield definitiv verpflichten.“ Eine Baustelle weniger – an Schröders Luxusproblem würde das allerdings nichts ändern.