Eintracht Frankfurt im Achtelfinale der Champions League

aus Eintracht Frankfurt

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Frankfurts Randal Kolo Muani (r) jubelt nach seinem Tor zum 2:1 mit Daichi Kamada (dahinter), Faride Alidou (l) und Hrvoje Smolcic (2.v.l.).
© Foto: Arne Dedert/dpa

Mit einem Sieg in Lissabon überwintert die SGE in der Champions League und schließt ihre Gruppe als Zweiter ab.

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Lissabon. Es ist wie ein kleines Fußball-Wunder. Die Frankfurter Eintracht überwintert tatsächlich in der Champions-League, hat das Achtelfinale der „Königsklasse“ erreichte und damit Fußball-Geschichte geschrieben. Zur Halbzeit schien in Lissabon alles vorbei, doch dann kamen die Frankfurter, angetrieben von ihrem eingewechselten Kapitän Sebastian Rode, eindrucksvoll zurück. Arthur Gomes hatte Sporting vor 41.700 Zuschauern in Führung gebracht, Daichi Kamada den Ausgleich per Elfmeter erzielt. Und dann war es Randal Kolo Muani, der mit einem Hammertor den Siegtreffer erzielte. Die Frankfurter stehen damit unter den besten sechzehn Mannschaften Europas.

Da spielte es dann auch keine Rolle mehr, dass ganz, ganz viele Plätze in der 50.000 Zuschauer fassenden „Estadio Alvalade“ leer geblieben waren. Die Portugiesen wollten nicht zum Spiel, die Frankfurter durften nicht. Tausende Eintracht-Fans waren in der Stadt, bekamen aber keine Tickets. Sporting hatte das mit Hinweis auf die Frankfurter „Invasion“ vor einem halben Jahr in Barcelona verhindert. „Wir haben versucht, mit Sporting zu reden, aber es war nichts zu machen“, erklärte Sportvorstand Markus Krösche.

Zwei frühe gelbe Karten für die Eintracht

Eintracht-Trainer Oliver Glasner schickte seine Elf wie erwartet aufs Feld: Für Sebastian Rode rückte Djibril Sow ins Team, alle anderen Positionen blieben gegenüber dem Dortmund-Spiel unverändert. Ansgar Knauff saß nach wochenlanger Verletzungspause immerhin wieder auf der Bank. Das Spiel lief dann völlig anders als am Wochenende gegen den BVB. Sporting spielte aus einer sicheren Deckung, die Eintracht hatte relativ viel Ballbesitz, machte aber wenig draus. Die Spitzen Muani und Lindström waren völlig abgemeldet. Irgendwie hatte man auf den Rängen das Gefühl, dass die Frankfurter ihr Spiel trotz aller Bemühungen einfach nicht fanden. Von den Rängen kam auch wenig Unterstützung, weil einige hundert Fans nicht in das Stadion gekommen waren.

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So jubelt die Eintracht auf Twitter über den Einzug ins Achtelfinale

Es entwickelte sich ein zähes Spiel, bei dem der Schiedsrichter für die ersten Aufregungen sorgte. Beim ersten Foul der Frankfurter zog er „Gelb“ gegen Kristijan Jakic, beim zweiten „Gelb“ gegen Daichi Kamada. Das hatte vor allem beim Abwehrchef Einfluss auf sein Spiel. Er musste nun bei jedem Zweikampf aufpassen, um nicht vom Platz zu fliegen. Der flinke Edwards hatte die erste Gelegenheit, scheiterte aus spitzem Winkel an Trapp. Und auch die Eintracht hätte in Führung gehen können. Nach einer Ecke von Mario Götze wäre Paulinho fast ein Eigentor unterlaufen, doch Torhüter Antonio Adan rettete mit einem Blitzreflex.

Die SGE dreht das Spiel

Es passierte lange Zeit nicht viel. Und dann passierte doch, was aus Frankfurter Sicht nicht hätte passieren dürfen. Die Gastgeber gingen in Führung. Das war ein Tor aus der Abteilung „Pleiten, Pech und Pannen“. Die Eintracht war auf der linken Seite in Ballbesitz, doch Ndicka brachte den Ball nicht aus der gefährlichen Zone. Gleich vier Frankfurter wurden in Zweikämpfe verwickelt, der Ball flipperte durch die Gegend. Manuel Ugarte konnte flanken, Djibril Sow verlängerte unglücklich mit dem Kopf über den Kollegen Tuta hinweg. Ganz links stand Arthur Gomes frei, schoss volley und zu allem Überfluss flutschte der Ball durch die Beine von Trapp. Das 1:0 in der 39. Minute. Als es dann in die Halbzeit ging, war die Eintracht raus aus dem europäischen Fußball, denn in der Nachspielzeit war auf dem anderen Platz der Gruppe D das 1:0 für Marseille gefallen. Auf den Rängen feierten die Sporting-Fans während der Halbzeitpause schon den Einzug ins Achtelfinale.

Das war zu früh, wie sich bald zeigte. Denn Frankfurts Coach Glasner bewies ein „goldenes Händchen“ und wechselte Sebastian Rode für Lindström ein. Kamada rückte in die Spitze und diese beiden Maßnahmen veränderten die gesamte Statik des Spiels. Die Eintracht hatte plötzlich mehr vom Spiel und auch ein Quäntchen Glück. Sporting-Kapitän Coates nahm im Strafraum die Hand zu Hilfe und der Unparteiische erkannte sofort auf Elfmeter. Nach einigen Protesten und der Überprüfung durch den VAR blieb es beim Strafstoß. Kamada verwandelte in der 61. Minute zum Ausgleich. Nun hatten die Frankfurter das Momentum auf ihrer Seite. Und sie machten das Beste draus, sie gingen in Führung. Der kurz zuvor eingewechselte Ansgar Knauff spielte den Ball auf Muani und der Franzose zog von rechts in den Strafraum und hämmerte den Ball ins lange Eck. Das 1:2 in der 73. Minute. Das Spiel war gedreht. Zwar setzte Sporting nochmals alles auf eine Karte, doch die Eintracht verteidigte ziemlich souverän alles weg.

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