SV Darmstadt 98 siegt auch in Nürnberg

aus SV Darmstadt 98

Thema folgen
Darmstadt 98 jubelt über die 1:0-Führung durch ein Nürnberger Eigentor.

Mit dem Auftritt der Lilien beim „Club” ist die Rückkehr in die Bundesliga ein weiteres Stück wahrscheinlicher geworden. Der Sieg in Nürnberg fällt allerdings glücklich aus.

Anzeige

Nürnberg. So richtig geglänzt haben sie ja nicht, die Lilien, beim dreckigen 1:0-Sieg in Nürnberg. Doch unterm Strich zählen eben die drei Punkte. Und am Ende feierten von insgesamt 26.545 Zuschauern im Max-Morlock-Stadion eben doch wieder die rund 1.800 mitgereisten Fans von Fußball-Zweitligist SV Darmstadt 98. Der FC Nürnberg war zu Beginn das bessere Team und hatte gute Chancen. Die Lilien kamen aber immer besser ins Spiel. Die Pausenführung (1:0) fiel für den Tabellenführer glücklich, denn Club-Kapitän Christopher Schindler bezwang seinen ansonsten beschäftigungslosen Keeper Jensen Peter Vindahl selbst. Und die zweite Hälfte gestaltete sich auf beiden Seiten erschreckend schwach.

Zunächst nahm die Partie aber schnell Fahrt auf, zogen die Franken im Kampf um den Klassenerhalt gegen den Tabellenführer doch alle Register. „Wir haben den stärksten Gegner, seit ich Cheftrainer bin“, stellte Nürnbergs Coach Dieter Hecking vor dem Spiel die schwere Aufgabe für sein Team heraus. Schon im Hinspiel hatte der SV Darmstadt 98 die Nase vorn und verbuchte einen 2:0-Sieg. „Druckvoll und massiv spielen, wenn wir den Ball haben“, das war die Ansage von Trainer Torsten Lieberknecht an seine Mannschaft. Vor allem aber selbstbewusst. Und das strahlten die Lilien auch trotz oder gerade auch wegen des Schocks um Frank Ronstadt unter der Woche aus. Wie berichtet, hat sich der 25-jährige Abwehrspieler im Training schwer verletzt und fällt für den Rest der Saison aus. In der Startaufstellung wechselte der Lilien-Trainer im Vergleich zum 2:0-Erfolg gegen Kaiserslautern vor der Länderspielpause nur einmal: Fabian Schnellhardt begann anstelle von Braydon Manu (Bank). Nürnbergs Coach Hecking freute sich derweil über eine „volle Kapelle“ und setzte nach dem 2:2 bei Arminia Bielefeld auf Johannes Geis und Jan Gyamerah, dafür rotieren Florian Flick und Jens Castrop auf die Bank.

Lieberknecht will mehr Selbstvertrauen sehen

Und Lilien-Trainer Lieberknecht hatte von seiner Mannschaft wieder mehr Selbstvertrauen eingefordert. Da musste Schiedsrichter Sven Waschitzki-Günther (Bremen) gleich in der ersten Minuten eine Situation klären, als Nürnbergs Christopher Schindler im Mittelfeld nach einem Zusammenprall mit Darmstadts Phillip Tietz zu Boden ging. Der FCN-Kapitän konnte aber weitermachen. Wenig später foulte Emir Karic seinen Gegenspieler Taylan Duman kurz vor dem Strafraum. Der Freistoß für den FCN landete im Toraus. Die erste Chance dann für Darmstadt, doch der Pass von Stojilkovic war zu ungenau.

Anzeige

Dann wurde es für die Lilien richtig gefährlich: Kwadwo Duah, Nürnbergs pfeilschneller Stürmer, ließ Christoph Zimmermann bei einem Konter über rechts einfach stehen. Der Schweizer zog vorbei und gab scharf auf den ersten Pfosten, doch Lino Tempelmann schoss die Kugel knapp Marcel Schuhens Kasten vorbei. Die beste Chance bislang (15.). Und Lilien-Trainer Lieberknecht zog in der Coaching-Zone seine Kreise wie ein hungriger Tiger. Für das 1:0 aus Sicht der Lilien sorgte der FCN dann selbst. Nach einer Flanke von Matthias Bader unterlief Schindler ein Eigentor (31.). Danach war Darmstadt 98 so richtig im Spiel. Und beim „Club“ war die Anfangseuphorie dahin.

Aber es waren ja noch 45 Minuten zu spielen und in Halbzeit zwei drückte der FCN direkt. Da sah Holland nach einem Foul auf der Außenbahn gegen Mats Möller Daehli die erste Gelbe Karte des Spiels (47.). Es ist die zehnte für den Lilien-Kapitän, der somit nächste Woche gegen Paderborn fehlen wird. In der Folge ging es hin und her. Dann die nächste gefährliche Situation für Darmstadt: Geis zog aus der Distanz ab, aber Zimmermann war parat und fälschte im Sechzehner ab. Dort parierte Schuhen stark zur Ecke (57.). Auch die achte Ecke der Nürnberger brachte nichts ein. Zum Ende hin blieb die Partie schwer zerfahren. Dann kassierte auch noch Lilien-Trainer Lieberknecht eine Gelbe Karte, weil er sich gar zu lautstark beschwerte.

Anzeige

Der Blick auf die Tabelle: Mit dem Sieg in Nürnberg haben die Lilien ihren Vorsprung in der Tabelle der Zweiten Fußball-Bundesliga auf nunmehr 55 Punkte weiter ausgebaut. Der Hamburger SV erreichte zeitgleich bei Fortuna Düsseldorf nur ein 2:2 (1:2) und steht damit bei aktuell 50 Punkten auf Platz drei. Verfolger FC Heidenheim ist diesen Samstag beim 1. FC Kaiserslautern im Abendspiel gefordert (20.30 Uhr).