Der Hessenliga-Absteiger lässt sich in Steinbach nicht hängen. „Die Mannschaft lebt“, sagt VfB-Trainer Melunovic, der sich über den Elfmeter für den SV ärgert.
GINSHEIM - Es ging um viel in diesem Fußballspiel. Am Ende eines 1:1 (1:0) gegen den VfB Ginsheim war klar, dass der gastgebende SV Steinbach in der Hessenliga bleibt, die der FV Bad Vilbel trotz des 2:1-Sieges in Baunatal nun verlassen muss. Und dass es dadurch in der Verbandsliga Nord einen Absteiger weniger gibt, die Verbandsliga Süd indes einen Hessenliga-Absteiger mehr verkraften muss.
An allen diesen Entscheidungen waren also die Ginsheimer beteiligt, für die es in dieser Abstiegsrunde eigentlich um nichts mehr geht. Aber vorwerfen, dass der schon vor der sonntäglichen Partie als Absteiger feststehende VfB nicht alles gegeben hätte, konnte man den Gästen nicht – im Gegenteil: Das Team um Trainer Ermin Melunovic bestimmte über lange Phasen das Spiel. Melunovic zählte aus Ginsheimer Sicht 65:35 Prozent Spielanteile und 12:4 Torschüsse. Zugespitzt formulierte er es so: „Am Ende steigt die bessere dieser beiden Mannschaften ab und die schlechtere bleibt in der Liga.“
VfB-Torhüter David Staegemann habe nur zweimal eingreifen müssen. Fast hätte er gar einen stark umstrittenen Foulelfmeter gehalten, den Max Stadler zum 1:0 für die Steinbacher nutzte (6.). „Das war niemals ein Elfmeter“, ärgerte sich Melunovic. Nicht nur, dass der Einsatz von Dillon Fosuhene außerhalb des Strafraums gewesen sei, habe er seinen Gegenspieler Leon Wittke auch nicht gefoult.
Das Gegentor korrigierte Fosuhene in der 73. Minute, als er nach Diagonalpass von Eleazer Mensah nur noch Torhüter Philipp Bagus vor sich hatte und zum 1:1 traf. In der Zwischenzeit vergaben Maximilian Kissel, Eray Öztürk und Fosuhene weitere gute Torchancen. Doch obwohl der VfB durchaus hätte gewinnen können, konnte sich Melunovic trotzdem über den Punktgewinn freuen. Und darüber, wie die VfB-Fußballer in Osthessen auftraten. „Die Mannschaft lebt, das hat sie heute einmal mehr gezeigt“, erklärte er.
Aufgeboten hatte der Trainer, wie angekündigt, mehrere zuletzt wenig eingesetzte Ginsheimer Akteure, um ihnen Spielpraxis zu geben. Für Seichi Nagayoshi aus dem U23-Kader war es gar der erste Hessenliga-Einsatz in dieser Saison.
VfB Ginsheim: Staegemann – Fosuhene, Akoto, Onyejekwe (53. Mensah), Baljak, Kissel, Redl, Pandov (46. Speranza), Makana, Nagayoshi, Öztürk (82. Aboubakari). Tore: 1:0 Stadler (6./Foulelfmeter), 1:1 Fosuhene (73.). Schiedsrichter: Ebert (Kirtorf). Zuschauer: 150.