Mannheimer verlieren das Spitzenspiel beim THW Kiel, weil Keeper Niklas Landin einen klasse Tag hat.
MANNHEIM. Es war eine packende Darbietung, die die Bezeichnung Topspiel absolut verdient hatte. Das Ende allerdings hatten sich die Handballer der Rhein-Neckar Löwen nicht so vorgestellt. Die Mannheimer mussten am Sonntag ihre erste Niederlage in der Bundesliga hinnehmen. Das Team von Trainer Sebastian Hinze unterlag beim Titelfavoriten Nummer eins, Rekordmeister THW Kiel, vor 10 285 Zuschauern in der ausverkauften Halle mit 29:32 (18:18). Ausgerechnet ein Ex-Löwe zog den Rhein-Neckar Löwen die Zähne.
"Niklas Landin hat für Kiel das Spiel gewonnen, das ist bitter für uns", sagte Löwen-Linksaußen Uwe Gensheimer nach der Partie. Der dänische Keeper im Trikot des THW Kiel, der ja schon einmal für die Mannheimer gespielt hat, kam am Ende auf 16 Paraden und hielt 33 Prozent aller Würfe auf sein Tor.
Beide Mannschaften schenkten sich schon in der ersten Halbzeit nichts. Die Kieler legten zunächst stets vor, die Löwen glichen aus. Nach Patrick Groetzkis 5:5 hatten die Mannheimer einen kleinen Lauf. Uwe Gensheimer und Albin Lagergren sorgten mit ihren Toren für eine 7:5-Führung nach acht Minuten. Da war den Kielern klar: Die letzten Löwen-Ergebnisse mussten sie ernst nehmen. Die Mannheimer gingen sogar in der Folge mit 14:11 (19.) und 16:12 (22.) in Front. Doch dann hielt Landin stark. Dank des Keepers kämpften sich Kiel wieder heran, und Nicklas Eckberg erzielte den 18:18-Pausenstand.
Im zweiten Durchgang blieb es weiter eng (23:23, 39.). Doch dann gelang Kiel durch Eric Johansson, der mit neun Toren bester Werfer der Norddeutschen war, das 26:24 (43.). Und die Löwen scheiterten in der Folge im Angriff immer wieder am überragenden Landin, so Gensheimer beim Stand von 28:26 (49.) bei einem Tempogegenstoß. Mit dem 30:26 (52.) sorgten die Gastgeber für die Vorentscheidung. In der Schlussphase kamen die Mannheimer auf drei Tore (28:31, 57.) heran, doch Kiel gewann letztlich verdient.
"Ich bin glücklich", sagte Sebastian Hinze trotz der ersten Niederlage als Löwen-Coach: "Es war ein tolles Spiel, es war alles dabei, was modernen Handball ausmacht. Zum Schluss ist es der Faktor Niklas Landin gewesen, der den Ausschlag gab. Wir haben uns die Chancen erspielt, aber er hat sie weggenommen. Bis auf den Abschluss war unser Spiel gut." Kiels Coach Filip Jicha lobte: "Das war ein Spitzenspiel, die Löwen haben aufs Gaspedal gedrückt, aber wir haben uns gesteigert."
Löwen: Appelgren, Birlehm (Tor); Jaganjac (4), Groetzki (5), Kohlbacher (3), Fosell Schefvert (4), Gislason, Hozen, Michalski, Lagergren (3), Ahouansou, Knor (2), Helander (1), Kirkkelökke, Gensheimer (7/2).
Schiedsrichter: Krag/Hurst (Frankfurt a. M./Oberursel). - Zuschauer: 10285 (ausverkauft). - Strafminuten: 6:8.