Das Altstadtspringen in Wasserburg fällt regelrecht ins Wasser, sodass die Athleten aus dem Hochtaunus ohne Einsatz zurückfahren. In Neuwied kann Vanessa Grimm indes dem strömendem Regen trotzen.
HOCHTAUNUS - Außer Spesen nicht viel gewesen. Auf diesen kurzen Nenner kann man den Ausflug eines Taunus-Trios nach Wasserburg am Inn bringen. Der Name der kleinen Gemeinde in Oberbayern war nämlich Programm. Während das Altstadtspringen der jüngeren Nachwuchsklasse noch begonnen und auch beendet werden konnte, machten heftige Regenschauer dem Stabhochsprung-Meeting der Jugend und Aktivenklasse in der Herrengasse einen Strich durch die Rechnung. Die Anspacherin Karolin Leiacker (LG OVAG Friedberg Fauerbach) nahm zwar ihren Wettkampf bei der A-Jugend (also U20) noch auf, kam bei ihrer Einstiegshöhe von 3,00 Metern jedoch genau in einen starken Regenguss und fabrizierte auf dem sehr nassen Anlaufsteg drei ungültige Versuche. Wenig später entschieden die Veranstalter, das Springen aus Sicherheitsgründen abzubrechen. So packten Favorit Gordon Porsch (LG OVAG Friedberg Fauerbach) und der auch noch ins Hauptfeld aufgenommene A-Jugendliche Max Lehl (TSG Wehrheim) ihre Stäbe erst gar nicht aus. "Wir sind dann wieder in Richtung Taunus gefahren und haben die knapp 500 Kilometer für den Rückweg für intensive Gespräche, quasi als teambildende Maßnahme, genutzt", so Dietmar Porsch, der Trainer des Trios. Karolin und Max gehen nun am Freitag bei den Regional-Meisterschaften in Niederselters erneut auf Höhenjagd - der Wettervorhersage nach, dann bei deutlich besseren Rahmenbedingungen.
Ebenfalls unter der Rubrik "Regenspiele" fand das Lotto-Deich-Meeting in Neuwied statt. Im Einladungs-Vierkampf der Frauen "schwamm" Vanessa Grimm mit. Die Bundeskaderathletin des Königsteiner LV, sie gehört noch der Juniorinnenklasse (also U23) an, zog sich aber absolut achtbar aus der Affäre. Grimm lief die 100 Meter Hürden bei Temperaturen um die neun Grad in starken 14,25 Sekunden. Es folgten passable 37,70 Meter mit dem Speer im strömenden Regen, der auch beim anschließenden Hochsprung nicht nachließ. Trotzdem überquerte die angehende Polizei-Kommissarin hier gute 1,73 Meter und blieb damit nur drei Zentimeter unter ihrem Kreisrekord. Der Vierkampf endete mit den selten gelaufenen 150 Metern (18,42 Sekunden). In der Addition ergaben diese Leistungen 3428 Punkte und somit Platz zwei hinter der siegreichen Nationalmannschafts-Kollegin Mareike Arndt (TSV Bayer 04 Leverkusen/3531 Pkt.) und klar vor Anna Maiwald (ebenfalls Leverkusen/3416 Pkt.).
Richtig ernst wird es für Grimm erst am Wochenende 1./2. Juni, wenn im schwäbischen Bernhausen beim einzigen Qualifikations-Wettkampf des deutschen Leichtathletik Verbandes (DLV) die drei Tickets für die Europameisterschaften der Junioren im schwedischen Gävle (11.-14. Juli) vergeben werden.