Weitspringerin Maryse Luzolo macht nach ihrer fast genau zweijährigen Verletzungspause eine Satz auf 6,24 Meter.
Von kie
Geschafft! Maryse Luzolo (Mitte, knieend) und das Team ihrer Unterstützer beim gelungenen Comeback nach zwei Jahren verletzungsbedingter Pause. Mit hervorragenden 6,24 Metern meldet sich die Bundeskaderathletin im Trikot des Königsteiner LV erfolgreich in der erweiterten nationalen Spitze zurück. Foto: kie
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HOCHTAUNUS - Back on track: Maryse Luzolo ist wieder da. Die Weitspringerin im Trikot des Königsteiner meldet sich fast auf den Tag genau zwei Jahre nach ihrer schweren Knieverletzung mit einem beeindruckenden Comeback zurück. Das KLV-Team um Trainer Jürgen Sammert und Judith Wagemans (sportliche Leitung) hatte bewusst ein kleines Sportfest gesucht und war in Rheinhessen fündig geworden. Beim Abendmeeting der LG Rheinfront - TC 1864 Alsheim war es dann soweit.
Gleich der erste Sprung "passte" auf Anhieb und Luzolo flog auf 6,20 Meter und steigerte sich im Laufe des Wettkampfes dann noch auf 6,24 Meter. "Als es gleich im ersten Sprung so gut geklappt hat, ist eine unglaubliche Last von mir abgefallen. Es waren so viele Emotionen auf einmal", berichtet die 24-jährige Biologiestudentin. Die Wahl für ein kleineres Sportfest in der Provinz war gewollt, um etwaige belastende Faktoren von außen möglichst gering zu halten. "Ich wollte ohne Druck einfach springen und schauen, was passiert. Es haben mir so viele Menschen in der schwierigen Zeit geholfen, das war einfach phantastisch", verrät die Bundeskaderathletin.
Bei ihrem Comeback hatte Luzolo ein 23-köpfiges Team, bestehend aus Familie, Freunden, HLV-Trainern und Vereinskollegen im Schlepptau, die sie unterstützetn und anfeuerten. Trainingspartner Gianluca Puglisi (ebenfalls Königsteiner LV) ließ es sich nicht nehmen, mit der Harke den Sand jenseits der sechs Meter zu glätten.
Rückblick: Im Juni 2017 verletzte sich die amtierende deutsche U23-Meisterin bei einem Unfall am Olympiastützpunkt Frankfurt schwer am linken Knie. Die Kreuzbänder und zwei Sehnen war massiv geschädigt. Nach einer komplizierten Operation ging es zunächst primär darum, den Alltag wieder problemlos meistern zu können. Die Fortsetzung der sportlichen Karriere stand in den Sternen. In der langen und schmerzhaften Reha-Phase arbeitete die KLV-Athletin eisern an sich und gab nie auf. Beim Trainingslager im vergangenen Monat im türkischen Belek konnten gute Werte notiert werden und die Vorbereitung des Comebacks ging in die finale Phase. Anfangs wurde auch an einen Wechsel des Sprungbeins gedacht, der Plan dann aber wieder verworfen. Wie schon vor der Verletzung springt Maryse weiter mit dem linken Bein ab. Coach Jürgen Sammert lässt im Training trotzdem mit links und rechts springen. "Aber links fühlt es sich einfach immer noch wie mein Sprungbein an. Ich schlage jetzt ein neues Kapitel auf. Körperlich fühlt sich alles stabil an. Das Knie macht keine Probleme, auch wenn ich es noch nicht ganz beugen kann. Besonders bei der Landung erfordert das volle Konzentration. Und vom Kopf her bin ich jetzt fokussierter und ehrgeiziger als vor der Verletzung. Ich weiß, dass ich wieder weit springen kann", fasst die KLVlerin ihr gelungenes Comeback zusammen.
Nach diesem tollen Saisoneinstand ist die Meldung fürs nächste Sportfest schon raus. Bei der Kurpfalz-Gala in Weinheim schnürt Luzolo, ihre Bestweite steht übrigens bei 6,61 Metern, am 12. Juli wieder ihre Spikes. Beim Meeting an der Bergstraße soll dann eventuell auch aus dem vollen Anlauf gesprungen werden.