Jonas Rutsch will am 1. Mai im Topfeld auf Angriff setzen
Odenwälder Radprofi war schon oft in Frankfurt auf dem Podium, jetzt startet er beim Klassiker erstmals bei den Profis. Veranstalter erwarten über 6000 Velotour-Starter
Von Udo Döring
Sportredakteur
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FRANKFURT - "Mit einer Spitzengruppe auf den Rundkurs in Frankfurt kommen und dann meine PS ausspielen." Das ist die Taktik, die sich Jonas Rutsch für den 1. Mai vorgenommen hat. So ganz geheim ist sie jetzt nicht mehr, denn der Radprofi aus Erbach hat den Satz bei der Pressekonferenz zum Radklassiker Eschborn-Frankfurt gesagt.
Der 1. Mai ist ein Termin, an dem Rutsch schon in vielen Altersklassen in Frankfurt auf dem Podium gestanden hat. Doch nun startet er erstmals beim Profirennen, bei dem sein Team EF Education Easypost eine von elf gemeldeten Worldtour-Mannschaften ist, also aus der ersten Kategorie des Profiradsports.
Entsprechend namhaft ist die Konkurrenz, die sich auch in Szene setzen will. Zum Beispiel die besten Drei des Vorjahres: Sieger Jasper Philipsen (Belgien) mit dem Team Alpecin Fenix, der zweitplatzierte und 2011 in Frankfurt schon siegreiche John Degenkolb mit dem deutschen Team DSM, Vierfach- und damit Rekordsieger Alexander Kristoff (Norwegen) mit dem Team Intermarché-Wanty-Gobert. In dessen damaligem UAE-Team ist nun Pascal Ackermann der Topsprinter und will nun natürlich am liebsten wieder so siegen wie 2019 im Bora-hansgrohe-Trikot. Der deutsche Rennstall setzt wiederum in einem Team mit Nils Politt an der Spitze eher auch auf eine Taktik, die einen Massensprint verhindern soll.
Jonas Rutsch (rechts) und Projektleiter Matthias Pietsch bei der Pressekonferenz zu Eschborn-Frankfurt. Foto: Joaquim Ferreira
"Im Moment kommen aber täglich, ja fast stündlich Änderungen in den Aufstellungen der Teams", sagt Projektleiter Matthias Pietsch, der aus diesem Grund die erste Meldeliste erst Mitte nächster Woche bekannt geben will. Was sich seiner Meinung nach auch noch verändern wird, ist die Zahl der Teilnehmer an der Velotour. Obwohl schon fast 6000 Jedermannfahrer gemeldet haben, bis zum 27. April ist die Anmeldung für eine der drei Distanzen aber noch möglich.
Die Distanz für die Profis steht fest: 183,9 Kilometer mit etwa 3700 Höhenmetern, die sich auf den Anstiegen am Feldberg, Ruppertshain, Billtalhöhe und dem viermal zu überfahrenden Mammolshainer Stich summieren. Alles Orte, an denen Jonas Rutsch in den nächsten Tagen zu sehen sein könnte. Denn mit seinem deutschen Teamkollegen Georg Steinhauser will er all jene Stellen im Training testen, die sich eignen, "um den Gegnern ein paar Schmerzen zuzufügen".