Für den Darmstädter Schwimmer dient die EM in Budapest zur Vorbereitung auf Olympia in Tokio. „Lieber ein super Rennen als eine Medaille“, sagt der Südhesse.
Generalprobe: Für Marco Koch ist die Schwimm-EM in Budapest ein Formtest mit internationaler Konkurrenz. Auch Wettkampfabläufe werden getestet.
(Foto: dpa)
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DARMSTADT - (dpa/ost). Ein WM-Titel und zahlreiche weitere Medaillen bei Großereignissen haben eines bei Marco Koch nicht verändert. „Ich bin immer noch aufgeregt“, sagt das Brustschwimm-Ass. „Ich denke, in dem Moment, wo das verloren geht, reicht’s auch mit meiner Schwimmkarriere.“ Der ehrgeizige 31 Jahre alte Darmstädter will in diesem Sommer in Tokio noch mal angreifen und geht auf dem Weg dorthin einen Sonderweg im Team. Anders als fast alle anderen deutschen Olympia-Schwimmer startet der Südhesse bei den Europameisterschaften in Budapest im Becken. Über seine 200-Meter-Paradestrecke will er als „Generalprobe“ seine Form im internationalen Vergleich testen.
„Es ist schön, sich auf dem Weg zu den Spielen noch mal mit den Besten messen zu können“, sagt Koch. Er braucht das Wettkampf-Feeling, das Gefühl vor einem packenden Rennen auf dem Startblock zu stehen und die Duelle mit der Konkurrenz – nach Monaten mit coronabedingt nur wenigen Rennen ganz besonders.
Laut Bundestrainer Hannes Vitense, trete ein Athlet wie Marco Koch „bei einer EM natürlich immer mit Ambitionen an“. Konkrete Platzierungsziele nennt der Darmstädter jedoch nicht. „Ich will hier lieber ein super Rennen bis 150 Meter machen und dann vielleicht merken, dass die letzte Bahn noch nicht klappt, als irgendwas auf Nummer sicher zu machen und dafür vielleicht eine Medaille zu kriegen“, sagt er. Für ihn ist wichtig, zu wissen, wo er zwei Monaten vor den Sommerspielen steht. Zudem sollen sich die Abläufe bei einem Großereignis mit Vorlauf und Halbfinale an einem Tag und dem Finale am nächsten wieder einspielen.
Eine Rechnung habe Koch mit Olympia nicht offen, betont er – auch wenn sein siebter Platz von Rio de Janeiro 2016 von manch Außenstehendem als Enttäuschung gewertet wurde. „Wir haben alles rausgeholt, was drin war“, sagt der Südhesse im Rückblick. „Ich hoffe, dass ich in Tokio auch so ein Rennen machen kann. Dass ich anschlage und dass hoffentlich alles gepasst hat. Und dann werde ich mit mir zufrieden sein, egal wie weit vorne oder nicht vorne ich dann sein werde.“ Eine Medaille bei seiner dritten Olympia-Teilnahme wäre aber natürlich „der ganz große Traum“.
Bevor er diesen verwirklichen kann, steht für Koch an diesem Mittwoch jedoch zunächst das EM-Comeback mit Vorlauf und möglichem Halbfinale in der Duna Arena an. Mit Aufregung und allem, was dazu gehört. Wobei Koch klarstellt: „Ich bin jetzt nicht ängstlich oder so, sondern eher voller Vorfreude.“
In Budapest ist auch Reva Foos am Start, die wie Koch vom DSW Darmstadt zur SG Frankfurt gewechselt war. Sie startet bei der EM über 200 und 400 Meter Freistil.