Hessischer Verband veröffentlicht Liga-Pläne. Grundreinigung statt Training im Leistungszentrum.
SÜDHESSEN - Der Hessische Ringer-Verband (HRV) hat in der Corona-Krise ein Zeichen der Hoffnung gesendet: Am Dienstag veröffentlichte das Ligenreferat die Paarungen aller Landesklassen für die Saison 2020. Sie soll in Oberliga, Hessenliga, Landesliga und Verbandsliga am 22. August beginnen.
Natürlich wissen auch die Ringer, dass derzeit alle Prognosen für die zweite Jahreshälfte einem Blick in die Glaskugel ähneln. HRV-Präsident Karl Rothmer (Darmstadt) schließt die Durchführung der diesjährigen Saison aktuell aber nicht aus: „Die Saison ist noch nicht abgeschrieben“, sagt er.
Gleichzeitig verweist Rothmer darauf, dass „im Mai und Juni nichts gehen“ werde. Was heißt, dass die ursprünglich zwischen Ende März und Ende Mai geplanten deutschen Einzelmeisterschaften aller Altersklassen in diesem Zeitraum nicht stattfinden werden. Der Deutsche Ringer-Bund (DRB) hat fürs Erste bis zum 15. Juni jegliche Turniere untersagt. Zwar existiert noch leise Hoffnung, dass die nationalen Titelkämpfe später im Jahr nachgeholt werden. Versprechen kann und will das DRB-Präsidium dies derzeit freilich nicht.
Unrealistisch erscheint momentan auch die Durchführung des alljährlich wichtigsten internationalen Ringerturniers in Deutschland, dem „Grand Prix“ in Dortmund. Er ist für den 20. und 21. Juni terminiert; am 10. April will der DRB mit dem internationalen Amateur-Verband UWW (United World Wrestling) entscheiden, ob die hochkarätige Veranstaltung durchgeführt werden kann.
Wie in allen Kontakt-Sportarten ruht im hessischen Ringen derzeit auch der Trainingsbetrieb. Die Kadertrainer des HRV haben ihren Topathleten allerdings „Heimarbeit“ aufgetragen. In finanzieller Hinsicht sei die Corona-Krise für den hessischen Verband aktuell keine Katastrophe, sagt Rothmer, und verweist darauf, dass die Landestrainer auch über den Landessportbund und damit aus Steuergeld bezahlt würden. Ein wenig macht der HRV aus der Not auch eine Tugend: Da im Ringerleistungszentrum Aschaffenburg derzeit nicht trainiert wird, lässt der Verband seine Liegenschaft in dieser Wochen grundreinigen.
Nachdem der HRV vor zwei Wochen und unter einigen Überraschungen die Landesklassen eingeteilt hatte, hat er inzwischen auch die Paarungen ausgelost und die Kampfpläne erstellt. In der Oberliga ergab die Auslosung für Vizemeister KSV Rimbach am ersten Kampftag einen Auswärtskampf: Am 22. August sollen die Rimbacher gegen Aufsteiger ASV Schaafheim antreten. Zudem empfängt der SV Fahrenbach den SC Großostheim. Doch all das ist nach derzeitiger Lage mit vielen Fragezeichen versehen.