Zur Verabschiedung von Manfred Schweiger als Vorsitzenden des Turngaus Bergstraße findet die Vizepräsidentin des Hessischen Turn-Verbandes, Elena Möller, ehrende Worte. Foto: Dagmar Jährling
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MITLECHTERN - (rid). Mit Manfred Schweiger stand am Freitagabend ein Mann im Mittelpunkt des Gauturntages in Mitlechtern, der fünf Jahrzehnte die Geschicke der Organisation durch sein Engagement entscheidend mitprägte. An der Schwelle zu seinem 79. Lebensjahr stellte sich der Vorsitzende nicht mehr zur Wiederwahl.
Kunstturnen ist eine Herzensangelegenheit
Viele der jetzigen Turner waren noch gar nicht auf der Welt, als Schweiger 1963 Vorsitzender der Turn- und Schwimmgemeinde Bürstadt wurde. Das blieb er bis 1967. „Wie wird man einer solchen Leistung gerecht?“ fragte sich Nachfolger Boris Held. Das Herz Schweigers schlug und schlägt für das Kunstturnen. 40 Jahre war er Gau-Kampfrichterwart, er war Landeskampfrichterwart, urteilte bei deutschen Meisterschaften. Von 2002 bis 2012 war Schweiger Mitglied im Vorstand des Hessischen Turn-Verbandes, übernahm danach den Vorsitz des Turngaus Bergstraße.
Das Engagement bis hinein in ein Alter, in dem andere längst den Ruhestand mit süßem Nichtstun genießen, hat Schweiger auch zahlreiche Ehrungen eingebracht: vom Landesehrenbrief 2015 bis zu Ehrennadeln in allen Farben des Hessischen Turn-Verbandes und des Deutschen Turner-Bundes wurde ihm alles verliehen, was zu verleihen gibt. Am Freitag wurde der Bürstädter zudem Ehrenvorsitzender des Turngaus.
„War dieser Mensch auch mal daheim?“, fragte Held in seiner Laudatio scherzend. Da er mit dem Sohn des aus dem Amt Scheidenden die Schule besuchte, konnte er bestätigen: Er sei es gewesen. Schweigers seien eine klassische Turnerfamilie. Er selbst habe in der Landesliga geturnt, Sohn Armin in der Bundesliga, Frau Erika hat sich als Übungsleiterin einen Namen gemacht. Die Enkelin steht derzeit in Bergisch Gladbach als Sportlerin des Jahres zur Wahl – als Schwimmerin.
Buch „Den Absprung wagen“ als Präsent
„Ohne Manfred Schweiger würde ich heute nicht hier stehen“, sagte der neue Vorsitzende des Turngaus. Er hoffe, noch lange auf dessen Rat und Unterstützung zurückgreifen zu können. Vom Turngau gab’s als Präsent das Buch „Den Absprung wagen“ von Turnass Fabian Hambüchen.
Helmut Reith (Turngau Feldberg) und Hans-Joachim Geiger (Main-Taunus) blickten zurück auf viele gemeinsame Jahre und viele tausend gemeinsam zurückgelegten Kilometer für das Turnen in Deutschland. Sie bescheinigten Schweiger jede Menge Herzblut für die Sache.