Die letzte Chance für die FWG?

Für die FWG Lahn-Dill ist die Wahl ihres Vertreters Roland Esch zum Vize-Landrat mehr als die Erfüllung einer Koalitionsvereinbarung. Sie ist die Chance, ihren Niedergang auf...

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. Für die FWG Lahn-Dill ist die Wahl ihres Vertreters Roland Esch zum Vize-Landrat mehr als die Erfüllung einer Koalitionsvereinbarung. Sie ist die Chance, ihren Niedergang auf Kreisebene zu bremsen.

Die FWG ist im Lahn-Dill-Kreis derzeit eine "Seniorenpartei" (ihr jüngster Abgeordneter ist 52 Jahre alt, Nachwuchs nicht in Sicht), und sie ist eine "Bürgermeisterpartei". Das spiegelt sich mit ihren acht Abgeordneten im Kreistag wider: Roland Esch – Bürgermeister in Aß;lar; Hans-Werner Bender – Bürgermeister in Sinn; Jörg Ludwig – ehemaliger Bürgermeister in Solms; Jens Trocha – Bürgermeisterkandidat in Herborn; Hans-Werner Fuchs – ehemals Bürgermeisterkandidat in Braunfels, Hans-Peter Stock, ehemaliger Bürgermeister von Schöffengrund, inzwischen aus dem Kreistag ausgeschieden und Kreisbeigeordneter im Landkreis Gieß;en geworden.

So liegen die Interessen der FWG vorwiegend auf der Ebene der Städte und Gemeinden, nicht des Kreises. Auch das wird im Kreistag sichtbar. An Themenschwerpunkten: die Finanzen der Kommunen; die Umlage, die der Kreis von den 23 Städten und Gemeinden erhebt; die Folgen von Landesentscheidungen auf die Kitas der Städte und Gemeinden. Und am Desinteresse: Beispiel Kreistagssitzung am jetzigen Montag. Zum Ende der Sitzung ist nur noch die Hälfte der FWG-Abgeordneten anwesend; während der Sitzung kam von der Fraktion nicht ein einziger Wortbeitrag. Ein Beispiel für etliche Sitzungen von Kreisgremien. In der Hauptversammlung der FWG Lahn-Dill musste sich der Vorstand auch von Mitgliedern Kritik gefallen lassen, weil er zu wenig tue und sich zu selten bei den Ortsverbänden blicken lasse.

Kreisweit bekannte FWG-Politiker wie Horst Euler und Wolfgang Hofmann haben sich aus Altersgründen zurückgezogen bzw. ziehen sich zurück.

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Die Position des Vize-Landrats könnte der Wählergemeinschaft auf Kreisebene wieder etwas mehr Aufmerksamkeit verschaffen. Eine Wende für die FWG oder nur ein kurzfristiges Schauspiel vor dem Abgesang?