Das geplante Gefahrenabwehrzentrum von Stadt und Landkreis Gießen wird erneut teurer. Statt der bislang geschätzten 28,8 Millionen Euro kommen aktuelle Berechnungen zu dem...

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GIESSEN. Das geplante Gefahrenabwehrzentrum von Stadt und Landkreis Gieß;en wird erneut teurer. Statt der bislang geschätzten 28,8 Millionen Euro kommen aktuelle Berechnungen zu dem Ergebnis, dass 32,06 Millionen anfallen werden.

Der Anteil der Stadt Gieß;en steigt damit von gut 15,231 auf knapp über 17 Millionen Euro. "Wir sind in den Planungen weiter fortgeschritten. Die Kosten konnten nun vom Generalplaner detaillierter kalkuliert werden", erklärte Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz (SPD), nachdem der Magistrat am Montag einen entsprechenden Ergänzungsbeschluss gefasst hatte. Damit wird der Magistrat – sofern die Stadtverordneten zustimmen – beauftragt, die Mehrkosten in den Entwurf des Haushalts 2019 und die Finanzplanung bis 2022 einzuarbeiten.

Neben den präziseren Berechnungen, die erst im aktuellen Planungsstadium möglich seien, machte Grabe-Bolz unter anderem erhöhte Auflagen, veränderte Bedingungen bei der Löschwasserversorgung und den Abriss der alten Lagerhalle auf dem Gelände im Stolzenmorgen 19 für die Steigerungen verantwortlich. "Am Ende können noch Kosten dazukommen." Denn auch in den nun vorgelegten Berechnungen seien etwa die notwendige Neuprogrammierung der Ampelsteuerung oder die Umzugskosten aus der Steinstraß;e noch nicht enthalten.

Auf den Landkreis kämen Mehrkosten in Höhe von 1,465 Millionen Euro zu, ergänzte Landrätin Anita Schneider (SPD). Die alte Lagerhalle, die dem Gefahrenabwehrzentrum entgegen ursprünglicher Überlegungen weichen muss, werde aktuell von Stadt und Landkreis gemeinsam genutzt. Dort werden beispielsweise Übungsmaterial der Berufsfeuerwehr oder Material aus rückgebauten Wohncontainern der Flüchtlingshilfe gelagert. Die Mehrkosten für den Abriss würden also kompensiert durch nicht gezahlte Mieten für Lagerflächen, die sonst andernorts hätten gesucht werden müssen. "Daneben hat sich die Förderlandschaft verändert", erläuterte die Landrätin.

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Innenministerium bezuschusst den Neubau mit einer niedrigeren Summe als erwartet

Für den Teilbereich des Landkreises habe das Hessische Ministerium des Inneren und für Sport ursprünglich eine Summe in Höhe von 2,424 Millionen Euro als förderfähig anerkannt und eine Förderquote nach der seinerzeit gültigen Brandschutzverordnung von 66,6 Prozent in Aussicht gestellt. Das hätte 1,616 Millionen Euro bedeutet, zuzüglich 146 000 Euro für den Bereich Atemschutz. Nach einer Änderung der Richtlinie hat man per Bescheid im vergangenen Sommer aber nur 1,018 Millionen Euro und damit etwa 744 000 Euro weniger erhalten. Schneider zeigte sich dennoch optimistisch, dass aktuelle Bemühungen, mehr Fördergelder zu erhalten, erfolgreich sein werden.

Baubeginn für das gemeinsame Projekt von Stadt und Landkreis, für das kurz vor Weihnachten der Bauantrag eingereicht wurde, könnte im besten Fall im Herbst sein. Als Bauzeit wird mit eineinhalb bis zwei Jahren gerechnet. Noch offen ist, was zukünftig aus dem alten Feuerwehrstandort in der Steinstraß;e wird. "Klar ist bislang nur, dass die Freiwillige Feuerwehr Gieß;en-Mitte dort bleibt", sagte Stadtrat Peter Neidel (CDU).